10 Geheimnisse: Bergschuhe kaufen, so geht es richtig

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Kennst du das auch? Du willst dir neue Bergschuhe kaufen, aber bei der riesigen Auswahl fühlst du dich total überfordert? Keine Sorge, als leidenschaftliche Wanderer kennen wir das Problem nur zu gut. Egal, ob du ein Anfänger bist oder schon ein echter Bergfuchs, manchmal ist es schwer, den perfekten Schuh zu finden. Und dabei geben einem die Verkäufer oft nicht mal alle Infos, die man eigentlich bräuchte.

Deshalb sind wir hier, um dir zu helfen! Wir haben unsere Erfahrungen und unser Know-how zusammengeworfen, um dir die besten Tipps zu geben, wie du den idealen Bergschuh für dich findest. Egal, ob du den ultimativen Komfort suchst, Wert auf umweltfreundliche Materialien legst oder einfach nur wissen willst, worauf es bei der Passform ankommt – wir haben die Antworten für dich.

Geheimnis 1: Zur richtigen Zeit einkaufen

„Was? Zur richtigen Zeit einkaufen?“ – Ja, das ist nicht zu unterschätzen. Deine Füße schwellen im Laufe des Tages an. Bei einem Erwachsenen Menschen kann sich ein Fuß bis zu 4 % ausdehnen (das kann immerhin schon 1 Zentimeter sein). Wenn du das Anprobieren auf den späten Nachmittag oder sogar gegen Abend verlegst, wirst du die richtige Schuhgröße für dich finden. Ansonsten kann es am Berg recht schmerzhaft werden.

Und: Bergschuhe nicht mal so nebenbei kaufen. Lass dir Zeit und teste ausgiebig. (Lass dich auch nicht von den Verkäufern hetzen ;-)). Alternativ solltest du dir unbedingt Geheimnis Nr. 9 näher anschauen.

Aus eigener Erfahrung würden wir vor allem in der ersten Woche die neuen Bergschuhe öfters anziehen (mind. 1 Woche intensiv testen). Auch zu Hause. So verhinderst du Überraschungen auf der Tour.

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Geheimnis 2: Größe richtig ermitteln

Ein immer wieder unterschätztes Thema. Die Größe deiner Bergschuhe muss einfach passen, sonst ärgerst du dich nur (wir hatten schon in einem anderen Beitrag erwähnt, dass das der Hauptgrund für Blasen ist). Gute Fachgeschäfte messen deine Schuhgröße richtig aus. Wie in unserem Beitrag beschrieben, kannst du das aber auch zu Hause machen.

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Geheimnis 3: Nimm deine alten Schuhe mit

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Du hast schon alte Bergschuhe und möchtest einfach nur neue Bergschuhe kaufen? Perfekt, dann nimm deine Alten zum Schuhkauf mit. Warum? An der Abnutzung der alten Schuhe kannst du zum Beispiel „ablesen“ wo sich deine Bergschuhe besonders abnutzen. Dementsprechend kannst du Bergschuhe auswählen, die speziell konzipiert sind.

Wenn du nach innen knickst (Überpronation), solltest du Bergschuhe auswählen, die die Überpronation verhindern. Das übertriebene nach-innen-Drehen deines Fußes kann schwere Probleme verursachen. Dasselbe gilt bei Füßen, die übertrieben nach außen drehen (Unterpronation).

Wusstest du schon?

Pronation bedeutet: das Eindrehen deines Fußes beim Aufkommen. Übertriebene Fehlstellungen können beim Bergsteigen körperliche Schäden verursachen.

Kleiner Selbstcheck: begutachte einmal deine alten Bergschuhe. Sind diese an der Innenseite stärker abgenutzt als an der Außenseite? Dann hast du eine Überpronation. Nutzen sich deine Bergschuhe eher im äußeren Bereich ab, dann handelt es sich um eine Unterpronation. In beiden Fällen solltest du passende Bergschuhe wählen und eventuell sogar eine Einlage in Betracht ziehen.

Auch häufiges Barfußgehen kann helfen, dass Füße sich wieder „normalisieren“. Oft entstehen Fuß-Fehlstellungen nämlich auch durch das falsche Schuhwerk. Wenn du unsicher bist, geh am besten zu einem Spezialisten, bevor du dir neue Schuhe zulegst.

Geheimnis 4: Deine Wandersocken

Du solltest unbedingt deine Wandersocken mitnehmen, die du auch auf der Tour anziehen willst.

Ist das so wichtig? Wenn du auf deiner Tour deine dicken Trekkingsocken anziehst, dann solltest du diese auch zum Kauf mitnehmen. Würdest du deine dünnen Sportsocken beim Anprobieren tragen, könnte das zur Wahl der falschen Schuhgröße führen.

Wir empfehlen übrigens keine Wollsocken bei den Touren zu tragen, weil diese Feuchtigkeit speichern und Blasen fördern.

Je nachdem lohnt es sich, sogar zwei Paar dünne Socken übereinander zu ziehen. Wenn du schnell zu Blasen neigst, wirken zwei Paar Socken wahre Wunder (weil diese nicht mehr am Fuß reiben, sondern an den Socken). In jedem Fall solltest du jedes Szenario durchtesten. Wir tragen übrigens Wrightsocks. Da sind schon zwei Socken miteinander vernäht und können sich auch nicht verschieben.

Ach, und noch etwas: falls du orthopädische Einlagen nutzen solltest, vergiss diese nicht!

Geheimnis 5: 1 cm größer

Die Bergschuhe, die du kaufen möchtest, sollten ca. 1 cm größer sein als dein eigentlicher Fuß.

Warum?

Wie oben beschrieben, schwellen deine Füße beim Wandern an – besonders, wenn du lange unterwegs bist oder bergab läufst. Da brauchst du diesen extra Platz, damit deine Füße nicht an den Schuhen scheuern oder gegen die Schuhspitze stoßen.

Gängige Methoden zu prüfen, ob dir ein Schuh passt, sind folgende: Du stößt mit deinem Fuß nach ganz vorn und prüfst im hinteren Bereich, ob dein Zeigefinger noch Platz hat.

Oder du rutschst ganz nach hinten in die Ferse und achtest darauf, dass dein Zeh ca. 1 cm Luft hat.

Noch besser ist allerdings das genaue Ausmessen der Fußgröße und das dadurch mögliche Ermitteln der Schuhgröße.

Geheimnis 6: Jede Marke hat so seine Tücken

Mammut: Bei Mammut sind die Schuhe meistens eher für schmalere Füße gemacht, aber sie sitzen super bequem und passen sich gut an. Die Schuhe sind leicht, halten einiges aus und bieten eine gute Mischung aus Flexibilität und Stabilität. Mammut ist auch mega auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bedacht – das merkt man bei der Herstellung ihrer Produkte.

Meindl: Meindl ist eine deutsche Traditions-Marke, die schon ewig für gute und bequeme Bergschuhe steht. Bei Meindl sind die Bergschuhe eher breiter geschnitten, also perfekt für alle mit breiteren Füßen. Meindl-Schuhe halten lange, sind stabil und super bequem.

La Sportiva: Die italienische Marke La Sportiva ist bekannt für ihre präzisen und technischen Schuhe, die meistens eher für schmale bis mittelbreite Füße passen. Ihre Modelle bringen eine gute Balance zwischen Leichtigkeit und Stabilität mit.

Scarpa: Scarpa ist auch eine italienische Marke. Beliebt sind Scarpa-Bergschuhe wegen ihrer Vielseitigkeit und bequemen Passform. Scarpa Bergschuhe sind super für mittelbreite bis breite Füße und sorgen meistens für eine super Stabilität und Haltbarkeit.

Salewa: Salewa kommt aus Deutschland und ist bekannt für ihre innovativen und modernen Designs. Die Bergschuhe passen gut für unterschiedliche Fußformen, von schmal bis breit. Sie sind oft leichtgewichtig und haben eine gute Balance zwischen Komfort und Leistung.

Lowa: Die deutsche Marke Lowa hat sich echt einen Namen gemacht, wenn es um bequeme und zuverlässige Bergschuhe geht. Lowa Schuhe sind super für fast alle Fußformen, von schmalen bis breiten Füßen, und bieten dabei eine echt gute Passform. Die Modelle sind meistens ziemlich leicht und trotzdem stabil. Lowa Bergschuhe sind bekannt für ihre Langlebigkeit und die hochwertige Verarbeitung.

Hanwag: Die deutsche Marke Hanwag wird sehr geschätzt für ihre traditionelle Handwerkskunst und Langlebigkeit. Hanwag Bergschuhe gibt es in verschiedenen Breiten, sodass du easy das passende Modell für deine Füße finden kannst. Sie sind echt stabil und robust.

Also, egal welche Marke du bevorzugst, alle haben ihre eigenen Vorzüge. Probier am besten einfach verschiedene Modelle aus, und schau, wie sie sich an deinen Füßen anfühlen. Unsere Lieblings-Ausrüstung findest du hier.

Geheimnis 7: Das richtige Schnürsystem

Ein gutes Schnürsystem sollte es ermöglichen, den Schuh lockerer oder fester zu schnüren, je nachdem, was dir angenehmer ist. Manchmal willst du vielleicht einen lockeren Sitz für einfache Wanderwege, während du bei anspruchsvollen Touren lieber einen festeren Halt bevorzugst.

Einige Bergschuhe haben eine Zwei-Zonen-Schnürung, die es dir ermöglicht, den Vorderfuß und den Schaftbereich unabhängig voneinander zu schnüren. Das ist super praktisch, weil du so den Druck auf verschiedene Teile des Fußes anpassen kannst, je nachdem, wie es dir am besten passt.

Achte darauf, dass das Schnürsystem Schnellverschlüsse oder Haken hat, die das An- und Ausziehen der Schuhe erleichtern. Gerade wenn du öfter mal Pausen einlegst oder die Schuhe schnell wechseln musst, ist das echt hilfreich.

Die Schnürsenkel und Schnürösen sollten robust und langlebig sein. Schau nach Schuhen mit Metallösen oder verstärkten Textilösen, die weniger schnell abnutzen und reißen.

Eine gute Schnürsenkelführung verhindert, dass die Schnürsenkel verrutschen oder sich lösen. Achte darauf, dass die Ösen und Haken gut positioniert sind und die Schnürsenkel sicher halten.

Bei manchen Bergschuhen sind sogar schon Ersatz-Schnürsenkel im Lieferumfang enthalten.

Geheimnis 8: Achte auf dein Gefühl

Das sogenannte „subjektive“ Gefühl, das dir beim Kauf oder Nichtkauf hilft, solltest du unbedingt beachten. Wenn du ein bestimmtes Paar Schuhe anprobierst und denkst „Wow, das fühlt sich richtig gut an!“, dann solltest du diesem Gefühl echt vertrauen. Denn letztlich sind es deine Füße, die in den Schuhen stecken, und nur du weißt, was sich für dich am besten anfühlt.

Also, lass dich nicht nur von Marken, Bewertungen oder Empfehlungen anderer Leute beeinflussen. Die sind zwar hilfreich, aber am Ende des Tages ist es dein persönliches Empfinden, das zählt.

Geheimnis 9: Der teuerste ist nicht der Beste

Man könnte meinen, dass ein teurer Bergschuh automatisch der Beste ist. Es stimmt schon, dass teure Marken wie Meindl oder Lowa einfach die Ferraris unter den Bergschuhen sind. Aber das heißt nicht, dass diese Bergschuhe auch automatisch auf deinen Fuß passen. Beachte vorwiegend die Geheimnisse Nr. 3 und Nr. 6. Es spielen verschiedene Faktoren eine wesentliche Rolle. Gute Bergschuhe gibt es auch schon ab 100 €.

Geheimnis 10: Angebote & Geld sparen

Das Leidwesen vieler Fachgeschäfte: das Internet und deren Angebote. Im Internet findest du oft günstigere Bergschuhe als im Fachhandel. Das kann manchmal bis zu 10 % sein, was durchaus rentabel ist.

Wenn du beispielsweise schon genau weißt, welche Marke und welches Modell dir wie angegossen sitzt, ist das Online-Shopping genau das Richtige für dich.

Wusstest du schon?

Vorteil: Wenn du in Amazon gleich 2 oder 3 Modelle bestellst, kannst du diese in Ruhe austesten. Das hat den Vorteil, dass du keinen anstrengenden Verkäufer neben dir hast, der endlich seinen Schuh loswerden will. 😉

Nachteil: Die Beratung im Fachgeschäft allerdings echt Gold wert, wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit Bergschuhen hast. Die Experten im Laden können dir genau erklären, welche Schuhe für deine Bedürfnisse am besten geeignet sind, und dir wertvolle Tipps für die richtige Pflege und den Umgang mit den Schuhen geben. Das bekommst du online einfach nicht in der gleichen Qualität.

Fazit

  1. Zeit lassen und abends Bergschuhe anprobieren
  2. Schuhgröße richtig ermitteln
  3. Alte Schuhe mitnehmen und passende Bergschuhe finden
  4. Wandersocken mitnehmen und alle Szenarien durchspielen
  5. Bergschuhe sollten größer sein. Ein wenig Luft ist super!
  6. Achte auf die Marken, jede Marke ist anders geschnitten.
  7. Hör auf deine innere Stimme
  8. Teuer heißt nicht immer gut.
  9. Es gibt im Internet unglaublich günstige Angebote. Oft bis zu 10–15 % günstiger.
Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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