Hast du dich auch schon mal gefragt, ob du denn jetzt Wander- oder doch eher Trekkingschuhe benötigst? Man bekommt langsam das Gefühl, dass jede Variation des Gehens in der Natur mit einer eigenen Bezeichnung versehen wird.
Wir versuchen hier – soweit möglich – etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Wenn du nämlich weißt, ob deine Form der Bewegung nun zu „Wandern“ oder zu „Trekking“ gehört, weißt du auch, welche Schuhe zu dir passen.
Erst einmal klären wir das Problem mit den verschiedenen Bezeichnungen. Danach zeigen wir dir, was Trekkingschuhe besonders auszeichnet.
Unsere Lieblingsausrüstung haben wir übrigens hier für dich aufgelistet.
Trekking oder Wandern?
Wir Menschen kategorisieren wohl gerne. Das ist wohl auch der Grund für die vielen Bezeichnungen, die es im Sportbereich gibt. Eine Mitschuld trägt mit Sicherheit auch das Marketing der Outdoor- und Tourismusbranche. Denn viele Aktivitätsbezeichnungen bedeutet eben auch viele Möglichkeiten an Ausrüstung.
Dabei sorgen die vielen englischen oder „halb-eingedeutschten“ Begriffe für ein sexy Flair. „Speedhiking“ klingt einfach cooler als „Hochgeschwindigkeitswandern“. Und „Fastpacking“ kommt bei der jungen Generation auch ansprechender rüber als „Leichtgepäckschnellwandern“. Die deutschen Worte dafür klingen fast etwas angestaubt ;-).
Durch diese internationale Vielfalt entstehen aber auch Begriffe, die nicht genau zugeordnet werden können. „Hiking“ beispielsweise wird fast durchgehend einfach mit „Wandern“ übersetzt. Allerdings wird „Hiking trousers“ mit „Trekkinghose“ übersetzt. Demnach ist also Trekking etwas anderes als Wandern? So wird es wohl sein. Warum wird dann aber der „Trekking pole“ als „Wanderstock“ übersetzt?
Naja, ihr seht schon, das Ganze ist nicht so einfach wie man vielleicht denkt.
Aufklärung 🙂
Die Lösung des Problems finden wir in den englischen Ursprungswörtern: „to hike“ bezeichnet im Englischen unser typisches Wandern. Dabei handelt es sich um einen Tagesausflug, oder auch eine Nachtwanderung auf Wanderpfaden. Das Erleben der Natur steht dabei an erster Stelle.
Wanderschuhe sind deshalb leichter und flexibler als Trekkingschuhe. Sie eignen sich perfekt für Tageswanderungen und kurze Ausflüge auf gut markierten Wegen. Ihre geringere Knöchelstütze und Dämpfung machen sie ideal für leichtes bis mittelschweres Gepäck.
Das Wort „trek“ bezeichnet dagegen eher eine „Reise“. Deshalb wird das Wort Trekking auch für Touren genutzt, die sich über mehrere Tage erstrecken. Im Englischen wird dafür übrigens auch gerne das Wort „backpacking“ genutzt. Da ist das typische Tragen eines Rucksacks gleich mit eingeschlossen.
Trekkingschuhe sind deshalb robuster und langlebiger, perfekt für längere Wanderungen und Mehrtagestouren in anspruchsvollerem Gelände. Sie bieten eine bessere Knöchelstütze und eine steifere, griffigere Sohle für besseren Halt auf rutschigem oder unebenem Untergrund. Diese Schuhe sind für das Tragen von schwereren Lasten konzipiert und bieten daher mehr Dämpfung und Unterstützung.
Du bist zu dem Schluss gekommen, dass du Wanderschuhe suchst? Dann findest du hier mehr Infos.
Was zeichnet gute Trekkingschuhe aus?
Da du mehrere Tage unterwegs sein wirst, müssen deine Schuhe ausgezeichnet zu dir und deinen Unternehmungen passen.
Trekkingschuhe haben in der Regel immer eine torsionssteife Sohle. Diese schützt bei langen Touren vor schneller Ermüdung.
Trekkingschuhe gibt es in zwei Formen. Du kannst wählen, ob du einen niedrigen oder einen hohen Schaft für deine Touren benötigst. Der hohe Schaft schützt den Knöchel zusätzlich vor dem Umknicken.
Wenn du überlegst, Trekkingschuhe zu kaufen, achte auf folgende Punkte:
Passform: Eine optimale Passform ist entscheidend, um Blasen und Druckstellen vorzubeugen. Achte darauf, dass der Schuh weder zu eng noch zu weit ist, und dass er deinem Fuß genügend Platz bietet, um sich natürlich zu bewegen. Die Passform ist sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Trekkingschuhe wichtig. Deine Zehen sollten ausreichend Spiel haben. Die Ferse dagegen muss immer fest sitzen. Am besten ermittelst du schon im Voraus deine Schuhgröße.
Schafthöhe: Schuhe mit einem niedrigen Schaft sind hauptsächlich bei befestigtem Gelände sinnvoll. Wer seine Muskeln im Knöchelbereich nicht daran gewöhnt hat, knickt sonst schnell um. Wenn du mehr auf unebenem Gelände unterwegs bist, wird dir also ein hoher Schaft besseren Halt bieten.
Schnürung: Vor allem bei Trekkingstiefeln musst du auf eine gute Schnürung achten. Sonst entstehen Druckstellen und Blasen.
Polsterung und Dämpfung: Ein gut gepolsterter und gedämpfter Schuh sorgt für Komfort auf langen Wanderungen und hilft dabei, die Belastung deiner Gelenke zu reduzieren.
Materialien: Hochwertige Materialien sind wichtig, um Langlebigkeit und Atmungsaktivität zu gewährleisten. Such nach Schuhen mit widerstandsfähigen, aber atmungsaktiven Materialien, die deinen Füßen Komfort und Schutz bieten.
Wasserdichtigkeit oder Atmungsaktivität: Je nachdem, in welchem Klima und Gelände du unterwegs bist, ist es wichtig, einen Schuh zu wählen, der entweder wasserdicht oder besonders atmungsaktiv ist.
Sohlentypen: Eine griffige und stabile Sohle hilft dir, auf unebenem oder rutschigem Untergrund Halt zu finden. Achte auf Sohlen, die für das Gelände, in dem du unterwegs bist, geeignet sind.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein guter Trekkingschuh muss nicht unbedingt teuer sein. Suche nach Schuhen, die all diese Eigenschaften bieten, aber dennoch in dein Budget passen.
Solltest du planen hin und wieder mit Steigeisen zu gehen, solltest du auf jeden Fall steigeisenfeste Bergschuhe kaufen.
Wie du dir richtige Passform findest
Die richtige Passform bei Trekkingschuhen ist echt wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Eine gute Passform sorgt für Bequemlichkeit auf deinen Touren und hilft auch, nervige Blasen, Druckstellen und Verletzungen zu vermeiden.
Wenn du den perfekten Trekkingschuh für dich finden willst, solltest du unbedingt deine Füße richtig ausmessen. Am besten machst du das am Ende des Tages oder nach einer längeren Wanderung, weil deine Füße dann am größten sind.
Stell deine Füße auf ein Blatt Papier und zeichne ihre Umrisse nach. Miss dann die Länge von der Ferse bis zum längsten Zeh und die Breite an der breitesten Stelle deines Fußes. Schreib dir die Maße auf und vergleich sie mit den Größentabellen von Schuhherstellern, um deine ideale Schuhgröße herauszufinden.
Achte beim Anprobieren von Trekkingschuhen darauf, dass du genug Platz im Zehenbereich hast und dass deine Zehen nicht gegen den vorderen Teil des Schuhs stoßen, besonders beim Bergabgehen.
Dein Fuß sollte sich sicher und fest im Schuh fühlen, ohne seitlich wegzurutschen. Denk dran, dass du vielleicht dickere Socken tragen wirst, also probier die Schuhe mit den Socken an, die du normalerweise beim Wandern trägst.
Die Passform eines Trekkingschuhs kann auch durch das Schnürsystem beeinflusst werden. Achte darauf, dass die Schnürung individuell anpassbar ist, damit du den Schuh optimal an deinen Fuß anpassen kannst. Wenn du all diese Tipps befolgst, stehen die Chancen gut, den perfekt sitzenden Trekkingschuh zu finden, der dir auf deinen Outdoor-Abenteuern Bequemlichkeit und Sicherheit bietet.
Tipp!
Ein Tipp am Rande: Die richtigen Socken können das Wandererlebnis maßgeblich beeinflussen. Sie sind das unsichtbare Rüstzeug in deinen Trekkingschuhen.
Wähle Socken, die perfekt zu deinen Schuhen passen – sie sollten atmungsaktiv sein, Feuchtigkeit gut ableiten und schnell trocknen, um deine Füße trocken zu halten.
Eine angemessene Polsterung ist ebenfalls wichtig. Sie hilft nämlich, Druckstellen zu vermeiden und bietet zusätzlichen Komfort auf langen Strecken. Socken mit guter Passform verhindern Reibung und somit Blasen.
Achte auch auf das Material: Merinowolle ist beispielsweise ideal, weil sie temperaturregulierend wirkt und natürliche antibakterielle Eigenschaften besitzt. Für wärmere Bedingungen sind dünne, synthetische Socken eine gute Wahl. Sie sind leicht und sorgen dafür, dass deine Füße atmen können.
Denk daran, dass Socken das Bindeglied zwischen deinen Füßen und den Trekkingschuhen sind. Ihre Auswahl ist genauso wichtig wie die Wahl der Schuhe selbst. So ausgerüstet, sind deine Füße bestens vorbereitet für jedes Abenteuer.
Tipps zu Material und Konstruktion
Materialien und Konstruktion sind zwei wichtige Aspekte, die du bei der Auswahl von Trekkingschuhen beachten solltest. Unterschiedliche Materialien und Bauweisen bieten verschiedene Vorteile, wie Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit.
Zunächst gibt es Schuhe mit Obermaterial aus Leder. Leder ist ein klassisches Material für Outdoor-Schuhe und bietet Stabilität, Langlebigkeit und oft auch Wasserdichtigkeit. Es gibt verschiedene Arten von Leder, aber Vollnarbenleder ist die stabilste und strapazierfähigste Variante. Der Nachteil von Lederschuhen ist, dass sie oft schwerer sind und weniger Atmungsaktivität bieten als Schuhe aus anderen Materialien.
Dann gibt es Schuhe mit synthetischem Obermaterial, meistens aus Nylon oder Polyester. Diese Schuhe sind leichter und atmungsaktiver als Lederschuhe, was bei warmem Wetter und langen Wanderungen echt von Vorteil sein kann. Allerdings sind sie oft weniger robust und haltbar als Lederschuhe. Manche Modelle sind auch wasserdicht, aber das hängt vom Schuhmodell ab.
Bei der Konstruktion von Trekkingschuhen spielen auch die Sohlen eine wichtige Rolle. Eine gute Sohle sollte griffig und rutschfest sein, damit du auf unterschiedlichen Untergründen gut zurechtkommst. Schau nach einer Sohle aus Gummi oder einer speziellen Mischung, die auf rutschigen Oberflächen gut haftet.
Außerdem sind die Zwischensohlen wichtig, da sie für Dämpfung und Stabilität sorgen. Diese können aus verschiedenen Materialien, wie EVA (Ethylenvinylacetat) oder PU (Polyurethan), bestehen. EVA ist leichter und weicher, während PU robuster und langlebiger ist.
Hilfe bei der Schuhwahl
Du benötigst einen festen Stiefel wenn…
… du den ganzen Tag und nicht nur einige Stunden unterwegs bist.
… du wanderst auch noch wenn du müde wirst und deine Konzentration nachlässt.
… du es nicht gewohnt bist, den ganzen Tag unterwegs zu sein.
… du hauptsächlich auf Geröllwegen oder anderem unbefestigten Untergrund unterwegs bist.
… du viel oberhalb der Baumgrenze wanderst.
… du mehr Gewicht auf die Waage bringst als die Damen und Herren auf den Plakaten der Werbeindustrie.
… du einen schweren Rucksack trägst.
… du keine Trekkingstöcke nutzt.
Dir reicht ein weicherer Schuh wenn…
… du nur einige Stunden unterwegs bist.
… du hauptsächlich auf befestigten Schotterwegen unterwegs bist.
… du wenig Gepäck hast.
… du Trekkingstöcke nutzt, um dich zusätzlich abzustützen.
… du gut durchtrainiert bist und deine Muskeln und Sehnen die Belastung gewohnt sind.
… du den Untergrund gerne spürst.
Fazit
Trekkingschuhe sind Schuhe für Mehrtagestouren im Outback. Dabei bist du hauptsächlich außerhalb der Zivilisation unterwegs und benötigst deshalb Schuhe, die dich gut vor äußeren Einflüssen und vor Ermüdung schützen.
Tipps oder Ideen? Dann schreibe uns gerne einen Kommentar!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen