Gegen Jahresende machen wir beide immer eine Jahresreflexion. Wir reflektieren das vergangene Jahr und überlegen uns Ziele für das folgende Jahr.
Es hat sich die letzten Jahre so ergeben, dass wir dazu immer ein paar Tage nach Beuren auf der schwäbischen Alb fahren.
Vormittags gehen wir jeden Tag eine Wanderung und am Nachmittag entspannen wir in der Panoramatherme in Beuren.
Dieses Jahr führte eine unserer Wanderungen zum Uracher Wasserfall.
Die Tage davor hatte es ziemlich viel geregnet. Deshalb hatte der Wasserfall extrem viel Wasser.
Und leider nicht nur der Wasserfall…
Hier versucht Anja den komplett überschwemmten Weg zu überqueren… 🙂
Hier ein paar wichtige Infos, wenn du diese schöne Wandertour auch gehen möchtest:
Für uns startete der Tag also mit der Fahrt von Beuren nach Bad Urach.
Nein, sorry …
Mit dem Kaufen unserer Vesper-Brötchen beim Bäcker … 😉
Parkmöglichkeiten in Bad Urach – am Wasserfall
Das Auto kannst du auf einem der „Wasserfall-Parkplätze“ stehen lassen.
An der Menge an Parkmöglichkeiten ist uns bewusst geworden, wie viel hier im Sommer an schönen Tagen los sein muss.
Es gibt einen Parkplatz gleich unten nach dem Bahnübergang. Der ist kostenlos – und war deshalb natürlich auch unsere Wahl… 😉
Etwas weiter oben gibt es noch einen weiteren. Wer dort parkt, spart sich ein paar Höhenmeter und langweiligen Asphalt-Aufstieg.
Wir hatten freie Platzwahl. Im Winter – dazu noch an einem etwas durchwachsenen Vormittag – war nicht viel los.
Asphaltierter Start
Die Wanderung beginnt ziemlich unspektakulär auf einem asphaltierten Weg. Aber mit der Zeit verändert sich die Umgebung. Aus der Zivilisation kommst du langsam in die Natur.
Nach einer Weile lässt du den Asphalt hinter dir und der Weg führt dich näher an den Brühlbach. Die Atmosphäre verändert sich komplett mit dem „Hintergrundrauschen“ 🙂
Das Rauschen begleitet dich den kompletten Weg bis zum Wasserfall. Die Landschaft wird grüner und lebendiger.
Du kommst dem eigentlichen Highlight der Wanderung näher.
Hier gilt dann auch Wanderschuhpflicht – oder zumindest High-Heel-Verbot …:
Im Ländle gibt’s halt ein Schild für alles… 🙂
Also sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt!
Immer dem Rauschen nach: Der untere und der obere Wasserfallweg
Den Wasserfall hast du auf dieser Strecke immer im Blick. Besonders auch für Kinder ist es sehr motivierend, das Ziel dabei immer im Blick zu haben.
Wir folgten dem Wasserfallweg, der uns am Bach entlang und schließlich zu den Stufen führte, die direkt am Wasserfall hinaufführen.
Normalerweise ist das ein spektakulärer Teil der Route – sozusagen das Highlight.
Aber an den vergangenen Tagen hatte es ziemlich viel geregnet. Deshalb waren die Stufen fast komplett überflutet. Wir versuchten zwar irgendwie an der Seite hochzuklettern. Aber das Wasser hat ziemlich Power und wir konnten auf komplett nasse Füße verzichten.
Letzten Endes war es uns doch zu risky…
Wir mussten deshalb umkehren und einen alternativen Weg nehmen.
Wir gingen den Unteren Wasserfallweg deshalb zurück bis zum Maurerweg. Über die Ziegelsteige nahmen wir dann den Oberen Wasserfallsteig.
Der obere Weg führt nicht direkt am Bach entlang und die Höhenmeter beginnen etwas früher. Dafür gehst du danach ziemlich gleichbleibend auf einer Höhe.
Nach zwei scharfen Rechtsbiegungen kommst du dann direkt oben am obersten Plateau des Wasserfalls heraus.
Bei schönem Wetter ist der Untere Wasserfallweg definitiv unsere Empfehlung. Aber an regnerischen Tagen ist der obere Weg eine super Alternative, um trotzdem zum Wasserfall zu kommen.
Naturkino Live: Der Blick auf die Wasserfälle
Oben am Uracher Wasserfall befindet sich der perfekte Spot zum Chillen und die Seele baumeln lassen.
Für uns war es leider zu kalt. Aber im Sommer ist hier mit Sicherheit einiges los.
Das Plateau über dem Wasserfall bietet eine weitläufige Fläche, auf der man sich nach dem Aufstieg entspannen und die Natur genießen kann.
Besonders schön gemacht sind die Grillstellen und Sitzmöglichkeiten, die über das Plateau verteilt sind. Auch wenn hier mehr los ist, dürfte hier jeder sein stilles Plätzchen finden.
Die Möglichkeit, hier zu grillen oder zu picknicken, macht den Ort zu einem perfekten Ziel für einen Tagesausflug. Die öffentlichen Grillplätze sind gut ausgestattet und es gibt sogar öffentliche Toiletten.
In den Sommermonaten ist hier auch der Kiosk geöffnet, der kleine Snacks und Getränke anbietet.
Wenn du die mega Aussicht genießen möchtest, kannst du vor an den Wasserfall gehen. Von dort aus kannst du bei schönem Wetter perfekt auf den gegenüberliegenden Berg schauen. Darauf thront die Burgruine Hohenurach.
Die Burg hat früher eine wichtige Rolle in der regionalen Geschichte gespielt. Heute ist sie ein eindrucksvolles Wahrzeichen, das die Landschaft prägt.
Den Uracher Wasserfall hast du ja vom Tal aus im Panorama gesehen. Jetzt kannst du ihn aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Die Wassermassen, die über die Tuffsteinkante in die Tiefe stürzen, bieten ein faszinierendes Naturschauspiel.
Die Kraft und Schönheit des Wasserfalls sind von diesem Standpunkt aus besonders eindrucksvoll zu beobachten. Hier kannst du den Wasserfall aus nächster Nähe zu erleben und die feinen Wassernebel zu spüren, die sich in der Luft verteilen.
Auch an die Sicherheit wurde hier gedacht: Die Abbruchkante ist mit einem Metallgitter gesichert. Das macht das Fotografieren zwar etwas schwieriger, aber dafür können Eltern hier oben auch etwas entspannter mit ihren Kindern wandern.
Wer nur den Wasserfall besuchen wollte, kann hier wieder umkehren und zurück zum Parkplatz wandern.
Für uns ging es noch weiter.
Zuerst führt dich der weitere Weg über wunderschöne Waldpfade ziemlich bergauf. Wir hatten Glück und die Sonne kam heraus! 🙂
Später kommst du teilweise aus dem Wald heraus und es geht über die Alb-Hochfläche. Anja liebt diese Abwechslung zwischen Wald, Hochflächen, Aussicht, Burgen, Höhlen und Wasserfällen. Das ist typisch für Wanderungen auf der Schwäbischen Alb. Und für uns auch Grund, warum wir immer wieder den Schwarzwald verlassen, um hier diese Abenteuer zu erleben.
Der Aussichtsturm Hohe Warte
Im Winter ist der Aussichtsturm aber leider verschlossen. Außerdem fing es wieder zu nieseln an, als wir dort ankamen. Wir hätten also sowieso nichts gesehen.
Immerhin konnten wir an der Eingangstüre kurz mit leichtem Regenschutz unser mitgebrachtes Vesper essen… 🙂
Aber so würde die Aussicht vom Turm aussehen:
Normalerweise kostet der Turm 1,00 € Eintritt.
Der 32 Meter hohe Aussichtsturm wurde vom Schwäbischen Albverein gebaut und dient als Ehrenmal für im Ersten Weltkrieg gefallene Mitglieder.
Obwohl es viele wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Bauzeit gab, konnte der Turm durch Gemeinschaftsarbeit und Spenden gebaut werden. Er wurde später renoviert und wird bis heute gerne für Gedenkfeiern genutzt.
Der Turm steht symbolisch nicht nur für die Erinnerung an die Gefallenen, sondern auch für die damalige Gemeinschaft und den Einsatz trotz wirtschaftlicher Not.
Von diesem Turm aus kannst du bei klarem Wetter die umliegende Kuppenalb überblicken und – wenn du richtig Glück hast – sogar bis zu den Alpen sehen.
Der Sternberg – 844 Meter hoch – ragt ziemlich aus Landschaft heraus. Er besteht aus harten Vulkangestein in seinem Kern, das an der Spitze sichtbar wird. Die vulkanische Aktivität in dieser Region, die zum Urach-Kirchheimer Vulkangebiet gehört, liegt rund 16 Millionen Jahre zurück.
Verstecktes Naturwunder: Der Gütersteiner Wasserfall
Dieser Wasserfall ist bei Weitem nicht so bekannt wie der Uracher Wasserfall. Dabei ist er genauso schön!
Außerdem kannst du hier ein unglaubliches Naturphänomen beobachen.
Hier entsteht nämlich Kalktuff!
What?
Kalktuff ist ein poröses Gestein, das entsteht, wenn kalkgesättigtes Quellwasser Sinterüberzüge auf Moos bildet. Diese Überzüge wachsen mit der Zeit zu dicken Schichten heran. Das ist ein sehr langsamer Prozess, der das Ergebnis von jahrtausendelangen Anlagerungen ist.
Diese Strukturen sind ziemlich zerbrechlich. Deswegen solltest du den Bereich des Wasserfalls nicht betreten. Die empfindlichen Bildungen können sonst schnell beschädigt werden.
Das Wasser, das den Wasserfall speist, kommt von der Albhochfläche. Es versickert in der Nähe des Fohlenhofes. Erst später trifft es auf eine wasserundurchlässige Bodenschicht und fließt dann über terrassenförmige Kalktuffstufen ins Tal.
Als wir dort unterwegs waren, hat das viele Wasser sogar teilweise Blätter und Schlamm mitgenommen und kleine Lawinen ausgelöst.
Bei regnerischem Wetter solltest du also auf jeden Fall sehr aufmerksam sein, was im Wasserfall über dir passiert!
Steiler Abstieg
Der Abstieg ist relativ steil über kleine Zickzack Pfade durch den Wald. Sobald du den steilen Weg hinter dir gelassen hast, bist du schnell wieder auf Asphalt, der dich zum Parkplatz zurückbringt.
Tipps zur Ausrüstung
Für diese mittelschwere Wanderung auf der Schwäbischen Alb ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Eine genaue Auflistung unserer Ausrüstung findest du auf dieser Seite.
Hier ein paar Tipps zu dieser Tour:
Eine wasserdichte, atmungsaktive Jacke ist hier unverzichtbar. Das haben wir bei unserem durchwachsenen Wetter an diesem Tag wieder gemerkt. So eine Jacke schützt vor Regen, ohne dass du ins Schwitzen kommst. Darunter passt ein feuchtigkeitsableitendes Shirt, um dich trocken zu halten.
Als Hose ist es besser eine Wanderhose statt einer Jeans zu tragen. Jeans saugen sich schnell voll, wenn es regnet und trocknen unterwegs nicht mehr. Anja trägt sehr gerne Wanderleggings sie engen noch weniger ein und sind mega bequem. Achte bei der Hose generell auf robuste Materialien, die leichten Schutz bieten, ohne zu beschweren.
Die Schuhe sollten fest und – je nach Wetter – wasserdicht sein. Wichtig ist auch eine Sohle mit gutem Grip für die rutschigen Pfade. Vergiss nicht, sie vor der Wanderung einzulaufen, um Blasen zu vermeiden.
Ein Must-have ist ein zuverlässiger Rucksack, in dem Wasser, Snacks und vielleicht ein kleines Vesper Platz finden. Suche dir ein Modell mit guter Gewichtsverteilung, um Rückenschmerzen vorzubeugen.
Für die Orientierung empfehlen wir generell das Smartphone mit GPS oder – ganz oldschool eine detaillierte Karte der Region. Beides kann in unsicheren Momenten Gold wert sein.
Wanderstöcke sind besonders bei schwachen Knien empfehlenswert. Sie entlasten die Gelenke und sorgen für zusätzliche Stabilität. Wir haben bei Touren ab 400 Hm Höhenunterschied normalerweise immer unsere Wanderstöcke dabei.
Und letzten Endes ist auch das nötigste Erste-Hilfe-Material sehr sinnvoll.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Nachwandern!
Gerne kannst du Infos zur Tour hier auch mit uns und anderen teilen. Hinterlasse dafür einfach einen Kommentar. Wir freuen uns sehr!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen