7 Dos and Don’ts beim Wandern – das Wanderknigge

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Knigge-Regeln zeigen, wie wir uns möglichst gut in unserer Gesellschaft benehmen. Gibt es auch so etwas wie ein Wanderknigge? Ja, das gibt es! Lies dir deshalb unbedingt vor deiner nächsten Wanderung diese Dos and Don’ts durch!

Wandern kann so viel Spaß machen, aber es ist wichtig, einige grundlegende Verhaltensregeln zu beachten, damit du das Beste dabei herausholst. Die folgenden Dos and Don’ts helfen dir, dich umsichtig und achtsam in der Natur zu bewegen.

Wenn du diese einfachen Richtlinien befolgst, kannst du mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen wandern. Außerdem vermeidest du so peinliche oder gefährliche Situationen. Lies also vor deiner nächsten Wanderung unbedingt diese Tipps.

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Alles, was du über das Wanderknigge wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag. Hier unsere 7 Dos and Don’ts:

  1. Leave no trace
  2. Bleib auf dem Weg
  3. In Ruhe die Natur genießen
  4. Wildtiere nicht füttern oder stören
  5. Wanderer vs. Wanderer
  6. Zeit lassen
  7. Regionale Vorschriften

1. Leave no trace

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Am besten du nimmst deinen Müll wieder mit nach Hause…

Als Wanderer ist es wichtig, die Natur zu respektieren – deshalb achten wir immer darauf, nichts als unsere Fußspuren zu hinterlassen! Auch Hundekot und biologisch abbaubare Gegenstände, wie Fruchtschalen oder Kerngehäuse sollten mitgenommen werden.

Das sorgt dafür, dass die Schönheit unserer Naturgebiete unberührt bleibt und andere sie in ihrer reinsten Form genießen können. Zusätzlich schützt es auch die einheimischen Wildtiere davor, nicht einheimische Nahrung oder Materialien zu fressen, die ihnen nicht guttun. Außerdem: Wer möchte schon gerne im Müll des Vorgängers vespern.

Bevor du nach einer Rast weitergehst, schau deshalb kurz zurück – sieht alles wieder aus wie vorher? Es ist wichtig, dass unsere Umgebung so ursprünglich und unberührt bleibt, wie sie vorher war.

Als Faustregel gilt: Was du mit auf den Berg nimmst, bringst du auch wieder mit runter!

Wusstest du schon?

Wie lange braucht Müll, um komplett zu verrotten?

  • Apfelgehäuse: 2 Wochen
  • Papiertaschentuch: 3 Monate – 1 Jahr
  • Zigarettenstummel: 1-5 Jahre
  • Bananenschale: 6 Wochen – 2 Jahre
  • Orangenschalen: 2 bis 3 Jahre
  • Kaugummi: 5 Jahre
  • Feuerzeug: 100 Jahre
  • Getränkedose: 200 Jahre
  • Plastikflasche: 450 Jahre
  • Glasflasche: unbestimmt
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2. Bleib auf dem Weg

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Bleib auf den eingerichteten Wegen

Wenn du auf der Suche nach einem neuen Abenteuer bist, solltest du deine persönlichen „ausgetretenen Pfade“ verlassen und etwas Außergewöhnliches ausprobieren. Aber denk daran, dass sich das nicht auf die Trampelpfade in den empfindlichen Gebirgsgegenden bezieht!

Eingerichtete Wege bieten uns mittlerweile unglaublich einfach Zugang zu wunderschönen Naturgebieten, aber das Anlegen eigener Abkürzungen hat ernste Konsequenzen. Leider können diese „neuen“ Wege die Pflanzenwelt schädigen. Wer im Gebirge nicht auf den Wegen bleibt, zerstört auch der Lebensraum von Tieren und verursacht Bodenerosion, die Generationen andauern kann.

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3. In Ruhe die Natur genießen

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Die Natur hilft uns Achtsamkeit zu lernen

Wenn du dem hektischen Stadtleben entfliehen und dich in der Natur erholen willst, ist Wandern der ideale Weg. Es gibt unzählige malerische Routen durch Wälder, über Wiesen oder in die Berge – an herrlichen Landschaften fehlt es nicht!

Es wäre allerdings schade, wenn deine Reise durch laute Geräusche wie Geschrei und Musik gestört würde, die die Tiere fernhalten würden. Nimm dir stattdessen Zeit, dich in der Stille zu verlieren, lausche dem Gesang der Vögel. So entdeckst du vielleicht auch wilde Tiere – das sind wirklich besondere Momente voller Magie!

Wenn du auf deiner nächsten Wanderung die Natur erkundest, reduziere doch die Lautstärke, in der du unterwegs bist und schalte dein Handy auf lautlos. Wenn du unterwegs unbedingt Musik hören möchtest, dann am besten mit Kopfhörern. Die ruhige Umgebung zu genießen, ist ein guter Weg, um Wertschätzung für die Natur zu zeigen.

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Genieße deine Wanderung

Denke daran, dass die Landschaften das Zuhause der Tierwelt ist – ein Ort, an dem sie gedeihen und sich entfalten können. Stelle sicher, dass dein Abenteuer das empfindliche Gleichgewicht nicht stört. Von Wildblumenwiesen bis zu Kuhweiden – wohin auch immer dein Weg dich führt, hinterlasse keine Spuren deiner Anwesenheit.

4. Wildtiere nicht füttern oder stören

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Eine freche Bergdohle – besser nicht füttern…

Hast du dir schon einmal gewünscht, ein wildes Reh, eine Gämse oder ein Murmeltier zu sehen? Wenn ja, hier ist ein wichtiger Tipp: Solltest du das Glück haben, eines zu sehen, füttere sie nicht!

Wir alle lieben es, wenn wir diese Naturschönheiten sehen dürfen. Aber ein Eingriff in ihre natürlichen Fressgewohnheiten kann für Wildtiere schädlich sein. Halte auf jeden Fall Abstand und respektiere die Gebiete, die je nach Jahreszeit abgesperrt sind. Das kann dir besonders in der Winterzeit beim Wandern im Schwarzwald passieren.

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Eine Herde Gämsen

Wusstest du schon?

Schon einmal vor einem gesperrten Waldstück gestanden? Es ist sehr ärgerlich, wenn du deine Tour startest und mittendrin merkst, dass ein Teil davon durch ein vorübergehend gesperrtes Gebiet führt.

Am besten, du schaust dir schon im Vorhinein an, welche Strecken abgesperrt werden. In diesem Beitrag findest du alle Infos zu den Zeiten, in denen Teile des Schwarzwaldes wegen Wildtierschutz gesperrt werden.

5. Wanderer vs. Wanderer

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Bergfahrt hat Vorfahrt

Die Natur zu erkunden, ist absolut im Trend! Berge und Wälder werden zu Orten der Verbundenheit, weil so viele Menschen diese Pfade begehen. Damit das Wandern in den Bergen für alle ein stressfreies Erlebnis wird, hier noch paar wichtige Tipps im Umgang mit anderen
Wanderern.

„Bergfahrt hat Vorfahrt“ – das bedeutet, Wanderer, die bergauf gehen, haben immer Vorrang. Wer bergab geht, geht ihnen aus dem Weg. Das sind sozusagen die „Verkehrsregeln“ beim Wandern.

Wenn du eine Pause brauchst, um dich auszuruhen oder dich zu unterhalten, geh schnelleren Wanderern aus dem Weg, die weitergehen möchten.

Grüße andere Wanderer herzlich – am besten in der Landessprache. Wenn du mit Hund unterwegs bist, denke daran, dass du ihn an die Leine nehmen solltest, sobald andere Wanderer vorbeikommen – vor allem die Kleinen!

Bist du in felsigem Gelände unterwegs, ist besondere Vorsicht geboten. Abgetretene Steine können sowohl für andere Wanderer als auch für Wildtiere wie Gämsen eine Gefahr darstellen.

Wusstest du schon?

Hin und wieder kommt es im felsigen Gelände doch vor, dass ein Stein losgetreten wird. Bei Mehrseillängentouren gibt es im Alpenraum ein praktisches Kommando, um Wanderer und Kletterer im Gefahrenbereich zu warnen: „EGON“

Dabei handelt es sich nicht wie bei allen anderen Kommandos um ein Seilkommando, sondern um einen direkten Warnruf (Steinschlag).

Praktisch ist es deshalb, weil Egon ein mittlerweile eher seltener Name ist, der sich klar von den anderen Seilkommandos abhebt. Die Verwechselung von „Stein“ und „Stand“ kann beispielsweise böse Folgen haben. „Stein“ kann auch leicht als „Seil“ missverstanden werden.

Mit diesen kleinen Schritten tragen wir dazu bei, dass alle Spaß in der Natur haben – und gehen dabei gleichzeitig respektvoll miteinander um.

6. Zeit lassen

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Genieß die Aussicht

Hetze nicht durch deine Tour. Viele Wander-Anfänger stürmen los und müssen schon bald eine Pause machen, um durchzuatmen. Zügiges, aber gleichmäßiges Gehen spart dagegen Energie und ist auf Dauer viel angenehmer. Passe zusätzlich das Tempo an den langsamsten der Gruppe an.

An schönen Aussichtspunkten lohnt es sich innezuhalten und zu genießen. Beim Wandern kannst du nämlich wunderbar Achtsamkeit lernen. Die Natur hilft, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Lass das zu und fokussiere dich auf die Schönheiten, die du am Wegesrand entdeckst!

7. Regionale Vorschriften

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Besondere Vorschriften im Naturschutzgebiet

Besonders in Naturschutzgebieten solltest du dir die Vorschriften durchlesen, die für die Gegend gelten. Meist wurden dafür am Wegesrand Schilder aufgestellt. Dazu gehören Vorschriften, die das Pflücken oder Sammeln von Pilzen oder anderen Pflanzen betrifft. Auch wo es erlaubt ist Drohnen zu fliegen, Feuer zu machen, zu baden oder zu Campen.

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Überlege, wo du mit der Drohne fliegen darfst

Fazit

Nimm dir Zeit und genieße deine Wanderung. Mach dir nicht ständig Sorgen darum, ob du den Gipfel oder ein bestimmtes Kilometerziel erreichst. Genieße einfach den Moment und die Landschaft um dich herum. Das ist es, was das Wandern zum Vergnügen macht. Also geh raus, nimm dir Zeit und sei dir deiner Umgebung bewusst – so macht das Wandern Spaß!

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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