Neue Schuhe können recht teuer sein. Der Weg zum Schuhmacher ist auch nicht immer die günstigste Variante. Unser Tipp: Die Schuhsohlen selbst kleben. Mit der folgenden Anleitung schafft das jeder…
Zugegeben, nicht jeder Bergschuh oder Trekkingschuh kann man ohne Weiteres kleben. Einige Bergschuhe sind sehr komplex konstruiert und müssen gesondert behandelt werden. Einige Bergschuhe lassen sich jedoch recht leicht reparieren. Wie das geht, zeigen wir dir im Folgenden.
Dein „Werkzeug“ – was du benötigst
Damit du die Reparatur reibungslos abschließen kannst, solltest du im Vorfeld einige Dinge parat legen.
- Schleifpapier*
- Etwas zum Beschweren
- Einen Föhn
- Schuhsohlenkleber (Kövulfix*)
Nicht jeder Kleber ist für das Kleben von Schuhsohlen geeignet. Der Kleber muss flexibel und wasserfest sein. Gerade auf Bergtouren wird ein Bergschuh oder Trekkingschuh sehr stark belastet. Achte darauf, dass der Kleber alle diese Voraussetzungen erfüllt. Wie schon oben erwähnt, empfehlen wir den Kövulfix-Kleber. Der Kleber begeistert nicht nur uns, sondern auf viele andere. Hier einige Kundenmeinungen*.
Schritt 1: Reinigung
Der erste Schritt, um deine Schuhsohlen ordentlich zu reparieren, ist die Reinigung. Wie kannst du die alte Sohle am besten reinigen? Sehr wirkungsvoll ist zum Beispiel ein scharfes Messer, um alte Kleberreste abzuschaben. Danach solltest du die Klebeflächen mit einem feuchten Tuch reinigen.
Schritt 2: Trocknung
Im nächsten Schritt musst du die feuchten Flächen gut abtrocknen lassen. Das geht entweder an der Sonne oder du nutzt einen Föhn. Wichtig: die Flächen müssen trocken sein, sonst wird der Kleber nicht richtig halten.
Schritt 3: Aufrauung
Sobald die Schuhe trocken sind, werden die Flächen aufgeraut. Am besten nutzt du grobes Schleifpapier (Körnung: mind. 80). Als Alternative kannst du auch das Metallplättchen nehmen, das man normalerweise zum Reparieren von Fahrradschläuchen nutzt. Achte darauf, dass auch wirklich alle Stellen ordentlich aufgeraut sind.
Schritt 4: Die Schuhsohlen kleben
Im nächsten Schritt geht es ans Kleben. Streich den Spezialkleber auf alle Flächen dünn auf. Bestreiche dabei sowohl die Schuh-Unterseite als auch die gelöste Sohle. Damit die Wohnung nicht nach Klebstoff riecht, empfehlen wir das Ganze draußen zu erledigen.
Achtung!
Der Klebstoff darf nicht in deine Augen gelangen. Und bitte von Kindern fernhalten!
Schritt 5: Faden-Test
Als nächsten Schritt solltest du den Kleber testen. Erst, wenn dieser trocken ist, kannst du zum nächsten Schritt übergehen. Testen kannst du das mit deinem Finger: zieht der Kleber noch Fäden? Dann musst du noch warten. Erst wenn alles ordentlich trocken ist, kannst du weitermachen.
Schritt 6: Kleber warm föhnen
Als nächsten Schritt nimmst du deinen Föhn, um den Kleber langsam und vorsichtig warm zu bekommen. Achtung: er darf nicht zu heiß werden. Ab einer Temperatur von 56° wird der Kleber zerstört. (Zündtemperatur: >200°). Die Werte können je nach Klebstoff abweichen. Wir beziehen uns auf den Klebstoff von Kövulfix.
Schritt 7: Die Schuhsohlen anpressen
Ist Schritt 6 abgeschlossen, kannst du beide Flächen (Schuhsohlen & Schuhe) aneinanderpressen. Erst mal presst du beide Flächen von Hand aneinander. Damit der Druck lange anhält, empfehlen wir dir etwas Schweres auf den Schuh zu legen. Der Druck sollte vollflächig sein.
Schritt 8: Klebe-Tipp
Falls du kein schweres Gewicht findest, zieh die Schuhe einfach an und belaste die Schuhsohlen so lange bis der Kleber trocken ist. Die Trocknungszeit beträgt ca. 30 Minuten.
Fazit
Es kann sich also lohnen Schuhsohlen zu kleben. Hat es geklappt? Wir würden uns über einen Kommentar freuen und wünschen dir mit deinem fast neuen Schuh eine schöne Wandertour.
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Mehr Informationen
Es ist nicht klar, ob beide Flächen, also Brandsohle des Schuhs UND Sohleninnenfläche (meist ein Gittermuster) mit Klebstoff bestrichen werden müssen, oder nur eine Seite (z.B. entweder die großflächige Brandsohle ODER die Kästchen/Gitterstruktur der aufzuklebenden PVC-Sohle)? Im ersten Falle würde man ca. 85 % des Klebstoffs unnütz verwenden, da es keinen Gegenpart gäbe.
Bitte um Klärung. Vielen Dank!
Hallo,
stimmt, ich habe es im Beitrag ergänzt.
Der Kleber sollte natürlich auf beide Seiten aufgetragen werden!
Lieben Gruß
da der Schuhmacher unwesentlich teurer ist als den Kleber zu kaufen, lass ich’s doch lieber den Fachmann machen …
Hey Rudi,
klar, das ist natürlich auch möglich… 😉
Den Kleber wirst du wahrscheinlich noch einige Male mehr nutzen… Aber das kann jeder machen, wie es ihm lieber ist.
Liebe Grüße
Ich habe schon zwei Fachmänner hinter mir, deren Facharbeit leider nur Wochen (sehr günstig) bis wenige Monate (40 Euro) gehalten hat… Ich hoffe, ihr macht bessere Erfahrungen, aber Fachkraft ist keine Garantie.
🙁 oh man, das ist wirklich deprimierend!!
Grüezi zäme!
(…)
Schritt 4: Die „Schohsohlen“ kleben
>>
Schritt 4: Die SCHUHsohlen kleben
Schöne Grüsse
Alexander
Hey Alexander,
damit hast du definitiv recht … 🙂
Habs schon verändert …
Vielen Dank!
Wie kann man vorgehen wenn die Solen nur teilweise lose sind? Ich könnte Kleber in die Ritzen einbringen aber zum Aufrauen und bestreichen der beiden Seiten ist nicht genug Platz. Die Sole weiter abzureissen und damit den vorhandenen Schaden erstmal gewaltig zu vergrößern scheint mir kontraproduktiv.
Hey David,
wenn bei deinen Schuhen nur ein Teil der Sohle abgeht, ist es tatsächlich besser den Rest nicht abzureißen.
Trag den Kleber einfach auf die losen Stellen auf. Wenn du irgendwie rankommst – vielleicht mit Schleifpapier – kannst du die Stellen ein bisschen aufrauen. Das hilft dem Kleber, besser zu greifen. Benutze feines Werkzeug, vielleicht einen Pinsel, um den Kleber da reinzukriegen, wo er hin muss. Dann drückst du alles schön fest zusammen und lässt den Kleber komplett trocknen.
Viel Erfolg!