Langweilige Wanderungen? Immer der gleiche eintönige Weg? Die Kids fragen: „Wann sind wir daaa?“
Nicht am Sankenbachsee und am Sankenbachwasserfall! Hier gibts gleich fünf Highlights, die darauf warten, dass du sie entdeckst.
Hier beschreiben wir dir eine kurze Tour, die zuerst an den Wasserfällen vorbeiführt und dich dann noch bis zum See bringt.
Highlights:
- Grillstelle
- Sankenbach Wasserfall
- Holzschleuse oberhalb des Wasserfalls
- Sankenbachsee
- Wildtiergehege
Sankenbachwasserfall und Sankenbachsee Rundweg
Unsere kurze, abwechslungsreiche Wanderung startet am Eingang zum Sankenbachtal bei Baiersbronn. Dort gibt es einen großen Wanderparkplatz. Die Tour kannst du von hier aus in beide Richtungen gehen. Wir entschieden uns zuerst zum Wasserfall und dann zum See zu gehen.
Zuerst geht es über einen etwas langweiligen Teerweg in den Wald. Das fanden wir erst einmal nicht so besonders toll. Wahrscheinlich lag es an der Jahreszeit, aber uns kam der Wald an dem Tag so extrem grün vor.
Außerdem gab es am Straßenrand überall Blaubeeren. Deshalb benötigten wir für diesen Teil der Strecke etwas länger… 😉
Nach einem guten Stück durch den Wald wird aus dem Teer dann Schotter. Bei der ersten Kreuzung biegen wir rechts ab auf das „Sankenbachkesselsträßchen“. Lustiger Name für einen Waldweg… Unsere Begeisterung hielt sich noch immer in Grenzen, da wir ja lieber kleine Pfade gehen.
Nach einem ganzen Stück auf dem Schotterweg kamen wir dann an dem ersten Hightlight der Tour an: der Grillstelle. Wir hatten etwas zum Vespern dabei, daher benötigten wir kein Feuer. Aber der Grillplatz ist definitiv auch für eine größere Gruppe super.
Es gibt Bänke aus massivem Holz im freien und welche unter einem Dach. Ein kurzer Regenschauer kann eine Grillfeier hier also auch nicht stören.
Gleich daneben fließt übrigens der Sankenbach vorbei. So können Kinder schön dort spielen, während die Eltern das Essen richten.
Unsere Tour führt uns jetzt endlich über einen idyllischen Wurzelweg ziemlich steil den Berg hoch. Dabei werden wir immer den Sankenbach entlang geführt.
Es gibt am Anfang des Weges ein Warnschild, dass festes Schuhwerk und Trittsicherheit für den Weg notwendig sind. Der Weg ist unserer Meinung nicht „alpin“. Der Weg ist allerdings sehr uneben und mit Wurzeln und Steinen durchzogen, deshalb muss man schon auf den Boden schauen, um sich nicht den Fuß zu zerren. So mancher kleiner Wasserlauf läuft auch über oder dem Weg entlang. Wenn du also keine nassen Füße magst, solltest du wasserdichte geschlossene Schuhe anziehen.
Schon auf dem Weg nach oben gibt es einige idyllische Ecken für Fotografen. Die Felsen sind alle von saftigem Moos überzogen. Die ständige Feuchtigkeit zaubert hier unglaublich farbintensives grün, passend zu dem glasklaren Wasser.
Kurz vor dem Sankenbachwasserfall gibt es auch eine überdachte Bank, von der aus man einen Teil des Wasserfalls sieht und gleichzeitig in die Tiefe auf den Sankenbach sehen kann. Hier kannst du dich kurz ausruhen.
Danach geht es immer dem Wasserrauschen nach zum Sankenbachwasserfall, dem zweiten Highlight unserer Tour. Wie imposant der Fall ist, hängt davon ab, wie viel es in der letzten Zeit geregnet hat. 40 m stürzt dieser zweistufige Wasserfall in die Tiefe.
Dieser Wasserfall hat außerdem eine Besonderheit: Die Wassermenge kann manuell gesteuert werden. Das ist unser Highlight Nummer drei. Möchtest du ein Foto machen, auf dem besonders viel Wasser den Felsen herunterstürzt? Dann solltest du jemanden nach oben schicken, der den Hebel an der Brücke betätigt. So wird eine Schleuse geöffnet und das angestaute Wasser stürzt über den Felsen… 🙂
Auf dem Weg hoch zur Brücke werden auch einige Stege und Treppen überquert. Danach geht es einen wunderschönen Waldpfad weiter bis zur Wasserfallhütte. Dort machen wir eine scharfe Rechtskurve. Nach einer Weile überqueren wir den Sankenbach wieder und gehen Richtung Heinzelberghütte.
Der ganze Weg bis zum Sankenbachsee ist sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Die Natur ist auf dieser Strecke einfach wunderschön. In der Höhe angekommen, hast du teilweise auch einen schönen Blick über den Sankenbachkessel mit dem Sankenbachsee.
An der nächsten Kreuzung machen wir eine 180°-Kehre auf das Heinzelbergsträßchen. Dieses führt uns bis zum Sankenbachsee, unser Highlight Nummer vier. Wenn du möchtest, kannst du auf dem Heinzelbergsträßchen auch einmal komplett um den See herumspazieren.
Am See kannst du es dir auf einer der Bänke gemütlich machen und den Enten zuschauen. An warmen Tagen waren wir dort auch schon baden. Das ist in diesem Karsee ausnahmsweise erlaubt.
Nach dem See führt die Tour dann 4 km immer den Sankenbach entlang, über eine kleine Brücke, bis zum Wildgehege , dem letzten Highlight.
Wer nichts zu essen dabei hatte, hat in Baiersbronn eine große Auswahl an Restaurants und Imbissmöglichkeiten.
Bei Glättegefahr ist der Aufstieg zum Wasserfall übrigens nicht möglich.
Was du über den Sankenbachwasserfall wissen solltest
Die Sankenbacher Wasserfälle sind als 4,8 ha großes Naturdenkmal ausgewiesen. Sie Fälle liegen etwas außerhalb von Baiersbronn im tiefen Schwarzwald. In mehreren Stufen stürzt das Wasser mehr als 40 Meter über die Karwand des Sankenbachkessels.
Der Fall hat mit seinen 0,65 Quadratkilometern ein relativ kleines Einzugsgebiet. Deshalb fließen im Jahresmittel kaum 3 l/s Wasser über den Fall. Aber, wie oben beschrieben, kann am Hauptfall über eine kleine Holzschleuse das Wasser gestaut werden. Danach kannst du das angestaute Wasser in einem verstärkten Schwall loslassen.
Unterhalb des Hauptfalls gibt es noch zwei niedrigere Fallstufen.
Was du über den Sankenbachsee wissen solltest
Unterhalb des Wasserfalls, auf dem Boden des Kars, liegt der Sankenbachsee. Er ist schon einmal fast verlandet, wurde dann aber durch einen Staudamm wieder hergestellt.
Der Karsee ist in der letzten Eiszeit durch Vergletscherung entstanden. Heute bildet er, zusammen mit den angrenzenden Feuchtwiesen, ein wertvolles Biotop und steht unter Naturschutz.
Wusstest du schon?
Der Sankenbachsee ist der einzige Karsee in der Umgebung in dem Baden erlaubt ist. An heißen Tagen lädt er also zu einer Abkühlung ein.
Die Karseen im Schwarzwald
Nach der letzten Eiszeit gab es im Schwarzwald noch mehr als 100 Karseen. Die meisten davon sind heute allerdings „verlandet“ und bilden Moore. Nur wenige können wir heute noch als Seen besuchen. Manche dieser Seen wurden durch künstliche Aufstauungen wieder „hergestellt“.
Wusstest du schon?
Was ist eigentlich Verlandung? Man kann es schon aus dem Namen heraushören. Ein See oder ein anderes Gewässer nimmt immer mehr den Charakter von „Land“ an. Das passiert durch eine natürliche Auffüllung mit organischem Material. So entsteht daraus ein Moor und bei weiterer Entwässerung wird daraus Festland.
Oft findet man im Wald auch Bezeichnungen wie „Blinder See“ oder „Weiher“. An diesen Stellen lag meist vor wenigen Jahrhunderten noch ein richtiger See. Die Bezeichnung „Misse“ findet man häufig im Nordschwarzwald. Es bezeichnet eine sumpfige Stelle oder ein Moor.
Außer dem Sankenbachsee gibt es noch 11 weitere Karseen im Schwarzwald, die sich bis heute erhalten haben. Acht davon befinden sich im Nordschwarzwald, drei im Südschwarzwald:
Karseen im Nordschwarzwald
- Wilder See (Landkreis Freudenstadt)
- Huzenbacher See (Landkreis Freudenstadt)
- Ellbachsee (Landkreis Freudenstadt)
- Buhlbachsee (Landkreis Freudenstadt)
- Glaswaldsee (Landkreis Freudenstadt)
- Mummelsee (Landkreis Ortenaukreis, an der Schwarzwaldhochstraße)
- Herrenwieser See (Landkreis Rastatt)
- Schurmsee (Landkreis Rastatt) ca. 4 Kilometer entfernt ist der Blindsee
Karseen im Südschwarzwald
- Feldsee (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)
- Titisee (Breisgau-Hochschwarzwald)
- Nonnenmattweiher (Landkreis Lörrach)
Fazit
Diese Wanderung eignet sich wunderbar für einen Familienausflug. Durch die 5 Highlights wird die Tour auch für Kinder sehr interessant. Wer keine nassen Füße bekommen möchte, sollte feste und wasserdichte Schuhe tragen. Trittsicherheit ist auf den unbefestigten Wegen ebenfalls nötig. Aber auch trittsichere Kinder können die Strecke ohne Probleme gehen.
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Hallo, hört sich gut an, meine frage ist, ist diese Wanderung auch was für Menschen mit Höhenangst?
Auf eine Antwort freue ich mich.
Grüßle Uli
Hey Uli,
ich würde sagen, es kommt darauf an, wie stark die Höhenangst ausgeprägt ist. Größtenteils geht man auf dieser Strecke normale Wander- oder sogar Fahrwege. Es gibt aber einen Aufstieg, direkt am Wasserfall, da geht es in kleinen Serpentinen einen Trampelpfad den Wald hoch. Wir sind den Weg aber auch schon mit einer 5-Jährigen gegangen … Also nichts weltbewegend schwieriges… Aber das musst du selbst abschätzen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter…
Liebe Grüße!