Gardasee Panorama – Cima Capi Klettersteig & Fausto Susatti

Strecke: 8,16 km
Dauer: 5 Stunden
Aufstieg: 750 hm
Abstieg: 750 hm
Niedrigster Punkt: 456 ü. d. M.
Höchster Punkt: 1090 ü. d. M.
Schwierigkeitsgrad bis max.: B
Bewertung
Kondition
Technik
Erlebnis
Landschaft
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Stell dir vor, du stehst im Fels, der tiefblaue Gardasee glitzert unter dir und der Duft von Bergthymian und wilden Alpenblumen liegt in der Luft.

Lust auf dieses Gefühl?

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Wir wissen, wo das möglich ist. Heute entführen wir dich nämlich in eine unserer Lieblings-Regionen: das Trentino. Genauer gesagt an den Gardasee – eine absolute Spielwiese für alle Klettersteig-Fans. 😉

Die folgende Rundtour ist ein echter Geheimtipp für alle, die das Abenteuer suchen und die Faszination der Dolomiten hautnah erleben wollen. Und das Ganze ist auch für Anfänger und Familien machbar!

Vier Klettersteige in einer Tour. Und den Gardasee immer im Blick – was willst du mehr?

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Die Klettersteige:

  • Via Ferrata Fausto Susatti (B) – Dieser Steig führt dich auf den Cima Capi und bietet eine spektakuläre Aussicht auf den Gardasee – ein Traumstart in die Rundtour.
  • Via Ferrata Mario Foletti (B) – die eine ordentliche Portion Adrenalin verspricht und dich auf den Gipfel des Monte Colodri bringt.
  • Via Ferrata Caminamenti (Cima Rocca) (A/B) – hier erklimmst du die beeindruckenden Gipfel der Brenta-Dolomiten.
  • Via Ferrata Laste (A) – im Abstieg führt dich dieser Steig durch schroffe Felsen und kühlenden Wald.
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Vorbereitung und Ausrüstung

Für diese Tour brauchst du ein Klettersteigset. Überprüfe es auf Abnutzung. Es sollte immer in einem top Zustand und – bei wenig Nutzung – nicht älter als 10 Jahre sein. Ein viel gebrauchtes Klettersteigset sollte sogar alle 5 Jahre ausgetauscht werden. Denk daran – es ist sozusagen deine Lebensversicherung im Fels!

Zur Ausrüstung gehört auch ein gut sitzender Helm, der dich vor herabfallenden Steinen schützt. Wir finden auch Kletterhandschuhe sehr praktisch. Sie schützen deine Hände an den Stahl-Sicherungen und sorgen auch für einen guten Griff.

Deine Bergschuhe sollten gut sitzen und eine griffige Sohle haben. Vergiss nicht, ausreichend Wasser und Snacks mitzunehmen. Klettern macht durstig und hungrig!

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Du solltest körperlich fit sein und über eine gute Ausdauer verfügen. Klettern ist anstrengend und du wirst eine Menge Energie verbrauchen. Auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind im Klettersteig notwendig.

Wenn du noch nie einen Klettersteig gegangen bist, solltest du dich einem erfahrenen Kletterer anschließen. So lernst du die richtige Technik und kannst dich sicher auf dem Steig bewegen.

Bei schlechtem Wetter oder Unwohlsein solltest du die Tour lieber auf einen anderen Tag verschieben. Wenn du unterwegs von Unwetter überrascht wirst, überlege, ob es sinnvoll ist, die Tour abzubrechen.

Tourverlauf

Die Tour startet in Biacesa del Ledro. Infos zum Parken findest du unter „Anfahrt und Parken“.

Von dort aus geht es erst einmal durch das charmante Ortszentrum auf dem Weg Nr. 417, bevor du auf den Weg Nr. 470 in den Sentiero dei Bech abbiegst.

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Nach einem Aufstieg durch den Wald stehst du vor dem Klettersteig Fausto Susatti. Er führt er dich auf den Gipfel des Cima Capi (909 Hm). Dieser Steig nutzt geschickt das Gelände und ist gut gesichert. Schon hier hast du einen wirklich atemberaubenden Blick auf den Gardasee.

Vom Gipfel des Cima Capi aus folgst du einem faszinierenden Weg durch alte Scharten bis zur Abzweigung zur Via Ferrata Mario Foletti. Hier biegst du links ab und steuerst auf die Baita San Giovanni zu.

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Danach führt dein Weg auf den Cima Rocca. Der historische Steig Sentiero dei Camminamenti schlängelt sich durch beeindruckende Felsformationen und alte Kriegsstollen. Nimm dir Zeit, genieße die Aussicht und lass dich von der Geschichte des Ortes verzaubern.

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Schließlich erreichst du den Bocca Pasumer und machst dich auf den Rückweg zum Bivacco Arcioni. Hier beginnt der Abstieg über die kurze Via Ferrata Laste. Ein letztes Kraxeln, bevor du schließlich wieder in Biacesa ankommst.

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Geschichtliche Hintergründe zum Steig

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Dieser Klettersteig ist Teil eines Netzwerks von Pfaden, die während des Ersten Weltkrieges angelegt wurden. Du befindest dich also auf den Spuren von Soldaten, die vor über einem Jahrhundert genau dieselben Wege gegangen sind. Cool, oder?

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Während des Krieges war diese Region ein strategisch wichtiger Ort und es gab eine Reihe von Stellungen und Bunkern, die hier gebaut wurden.

Dazu gehört das berühmte „Bunkerloch“, ein alter Bunker, der heute noch erhalten ist. Er ermöglicht dir sozusagen einen Blick in die militärische Geschichte dieser Region.

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Ein weiteres Highlight der Tour ist der „Stellungsgang“, ein alter Militärpfad, der sich durch die felsige Landschaft schlängelt. Er führt zu verschiedenen Aussichtspunkten und bietet beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Landschaft und den Gardasee.

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Und dann gibt es noch die „Galleria della Guerra“. Das ist eine Reihe von Tunneln, die während des Krieges in den Berg gegraben wurden. Als wir durch diese Tunnel gewandert sind, waren wir ziemlich beeindruckt, was für eine harte Arbeit es gewesen sein muss, sie in den Fels zu schlagen. Es ist ein echtes Abenteuer, durch diese engen Gänge zu gehen. Wir fanden es total cool, dass der offizielle Weg direkt durch diese Tunnel führt! Das ist wirklich einmalig auf dieser Tour.

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Ein anderes historisches Merkmal auf dem Cima Capi Klettersteig ist der „gestufte Schützengraben“. Dieser Schützengraben wurde damals von Soldaten als Verteidigungsstellung genutzt. Fast etwas gruselig daran zu denken, dass in einer so schönen Gegend Krieg war.

Beim Wandern und Klettern auf diesem Klettersteig kannst du also Natur und Geschichte miteinander verbinden.

Einkehrmöglichkeiten

Auf der Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeiten.

Es gibt das Not-Biwak Biwako Arcioni auf dem Weg. Dafür muss man allerdings im Fremdenverkehrsamt in Pieve di Ledro einen Schlüssel abholen.

Dafür kannst du in Biacesa di Ledro am Ende der Tour im „Bar Le Grotte – Villa Alma“ oder in der „Osteria Dei Magasi’“ leckere italienische Küche genießen.

Beste Jahreszeit für die Tour

Frühling und Herbst sind unsere absoluten Favoriten. Wenn der Schnee von den Gipfeln geschmolzen ist und die Temperaturen anfangen zu steigen, ist es die perfekte Zeit, um in den Bergen unterwegs zu sein. In diesen Jahreszeiten sind die Temperaturen noch relativ mild, und die Chance auf stabiles Wetter ist am größten.

Auch der Sommer ist super für diesen Klettersteig. Vor allem, wer mit Kindern in den Sommerferien unterwegs ist. Die Hitze kann dann aber eine echte Herausforderung werden, besonders wenn du in der prallen Sonne kletterst. Starte deshalb früh am Morgen, um die kühleren Temperaturen zu nutzen. Und vergiss nicht, genügend Wasser mitzunehmen.

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Im Winter sind die Bedingungen in den Steigen durch Kälte, Schnee und Eis sehr heikel. Dadurch, dass die Tage kürzer sind, wird es auch schwieriger längere Touren zu planen.

Aber egal zu welcher Jahreszeit du gehst, behalte immer die Wettervorhersage im Auge. Das Wetter kann in den Bergen schnell umschlagen.

Anfahrt und Parken

Wenn du von Riva del Garda kommst, fahre erst Richtung Val Ledro. Du durchquerst dann den langen Tunnel bis nach Biacesa del Ledro. Auf der linken Seite der Hauptstraße, kurz vor dem Ort, findest du einen Parkplatz am Hubschrauberlandeplatz. Achtung, das Parken im Ort ist teilweise nur für Anwohner erlaubt und wird kontrolliert.

Wir haben oberhalb des „Hubschrauber-Parkplatzes“ auch noch einen weiteren Parkplatz mit kostenlosen, sauberen Toiletten gefunden. Dort dürfen mittlerweile nur noch Anlieger parken! Die Toilette kam uns allerdings ganz gelegen… 😉

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Es gibt aber auch einen Bus (Trentino trasporti S.p.A.), der alle 3 Stunden von Riva del Garda nach Biacesa fährt. Die Fahrt dauert etwa 16 Minuten und ist ziemlich günstig.

Wenn du, wie wir, am Ledrosee übernachtest, gelangst du einfach über die SS240 nach Biacesa del Ledro. Von hier aus liegt der Parkplatz auf der rechten Seite der Straße.

Fauna und Flora im Klettersteig

In den niedrigeren Lagen wirst du hauptsächlich durch dichte Nadelwälder wandern. Hier findest du vor allem Fichten und Tannen, die dem Wald seinen charakteristischen, frischen Duft verleihen.

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Im Frühjahr und Frühsommer wirst du viele blühende Wildblumen finden. Leuchtend gelbe Enziane, der lila Alpenhelm und das zarte Weiß der Alpenanemone setzen schöne Akzente im Grün der Wiesen.

Mit zunehmender Höhe wird die Vegetation dann spärlicher. Das liegt an den rauen Bedingungen im Hochgebirge. Hier findest du eher robuste Gebirgspflanzen wie das Alpen-Edelweiß und die Silberdistel.

Auf dem Weg kannst du – wenn du aufmerksam bist – auch einige Tiere entdecken. Einige kleine Nagetieren wie Eichhörnchen und Murmeltiere leben dort.

Wenn wir unterwegs sind, achten wir immer auf den unverwechselbaren Pfiff der Murmeltiere. Sie machen diesen Ton, wenn sie eine Gefahr sehen. Du kannst ihn über weite Strecken hören. Dieses Geräusch dient als Warnung für andere Murmeltiere in der Nähe. Wenn du den Pfiff hörst, kannst du schauen, ob du irgendwo die süßen braunen Nager siehst. 😉

Wenn du Glück hast, entdeckst du vielleicht sogar größere Säugetiere wie Rehe, oder den ein oder anderen Steinbock.

Die Region ist auch bekannt für ihre Vogelvielfalt. Wenn unter Umständen, könntest du einen Adler oder einen Falken kreisen sehen.

Region Tretino – Infos

Das Trentino bildet den südlichen Teil der Provinz Trentino-Südtirol. Es ist ein echtes Paradies für uns Outdoor-Freaks.

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Hier kannst du durch richtig dichte Wälder wandern, auf saftigen Almwiesen picknicken und dich an klaren Bergbächen erfrischen.

Die Landschaft ist geprägt von mächtigen Gipfeln, die gefühlt bis in den Himmel reichen. Einen krassen Gegensatz bilden dazu die tiefen Täler, die von kristallklaren Flüssen durchzogen werden.

In den Wäldern triffst du auf rotweiße Fliegenpilze, leuchtend gelbe Enziane und mit etwas Glück sogar auf ein paar scheue Rehe oder Murmeltiere.

Aber das Trentino ist aber nicht nur Natur pur.

Wir waren auch überrascht, was für eine unglaublich lange Geschichte und reiche Kultur die Gegend hat. Die alten Dörfer und Städte, die sich an die Berghänge schmiegen, erzählen Geschichten von Handwerkern und Bauern, von Kriegern und Künstlern.

Nach zwei Wander-Powertagen legen wir gerne einen Pausentag ein. An solchen Tagen kannst du einfach mittelalterliche Burgen und alte Kirchen besichtigen, durch verwinkelte Gassen schlendern und dich in gemütlichen Tavernen mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen.

Und dann ist da ja noch der Gardasee … Die Beine über dem Wasser baumeln zu lassen und auf diesen riesigen, tiefblauen See zu schauen ist echt entspannend.

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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