7 Tipps, die dir beim Wandern dein Leben retten können

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Wandern kann gefährlich sein, wenn du nicht richtig vorbereitet bist!

Deshalb haben wir diesen Sicherheitsleitfaden für Wanderungen zusammengestellt, damit du bei deiner nächsten Tour sicher unterwegs bist. Mit unseren Tipps kannst du Gefahren vermeiden und eine geniale Zeit in der Natur haben.

Wir wollen, dass jeder sicher unterwegs ist. Gib diesen Leitfaden deshalb bitte an deine Freunde und Familie weiter. Er könnte ihnen das Leben retten!

Erfahre hier, wie du sicher unterwegs sein kannst:

1. Gewissenhafte Tourenplanung

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Bevor du zu deiner Bergtour aufbrichst, vergewissere dich, dass alle in der Gruppe fit genug für die Herausforderung sind. Sei dir sicher, dass alle Kinder, die mit dir unterwegs sind, gut vorbereitet sind – Sicherheit geht immer vor!

Plane deine Wanderung auf markierten Wegen. Geh nicht davon aus, dass man schon überall irgendwie durchkommt. Damit setzt du die ganze Gruppe großen Gefahren aus. Außerdem wird damit Flora und Fauna geschädigt.

Informiere dich über Details wie die Lage der Hütten und die Entfernungen, aber vergiss auch nicht das Wetter. Informiere dich über die Wettervorhersagen – so wird dein Ausflug auf jeden Fall ein Erfolg! Worauf es beim Wetter in den Bergen ankommt, erfährst du ebenfalls auf dieser Website.

Plane auch Umkehrmöglichkeiten und Einkehrmöglichkeiten in deine Tour mit ein. Auch der Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel oder einer nahegelegenen Bergbahn sollte abrufbar sein. So bist du auf Notfälle besser vorbereitet.

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2. Vollständige Ausrüstung

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Bevor du zu einer Wanderung aufbrichst, stelle sicher, dass alles Notwendige eingepackt ist! Ein gutes Paar Schuhe, in dem du dich wohlfühlst, ist Grundvoraussetzung. Welche Art Schuhe die richtigen sind, kommt auf das Wetter, die Art der Tour und den persönlichen Geschmack an.

Zur Grundausrüstung gehört auch ein wetterfester Rucksack, der den Inhalt gut schützt und beim Gehen nicht drückt sowie ein kleines Erste-Hilfe-Set.

Je nach Wetter brauchst du entweder Sonnenschutz wie Hut und Sonnencreme oder warme und winddichte Kleidung, die dich zuverlässig schützt, wenn es kühl oder nass wird.

Zu guter Letzt sind Getränke und Proviant ebenfalls ein Muss. Natürlich kommt es auch hier auf die Länge der Tour an. Am wichtigsten ist es, ausreichend Wasser mitzunehmen. Als Proviant reichen oft auch einfach nur Power-Riegel oder etwas Obst.

Vergiss außerdem nicht, die Tour auf dein Smartphone herunterzuladen oder eine Wanderkarte mitzunehmen. Und: lade dein Handy auf jeden Fall komplett auf!

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3. Sicherheit geht immer vor

Das Ziel der Tour sollte immer der Sicherheit untergeordnet werden. Auf Biegen und Brechen noch einen Gipfel zu erreichen, oder auch bei schlechtem Wetter zu starten, ist absolut nicht vernünftig. Natürlich kann im Tal auch eine Regenwanderung ihren Reiz haben. Deshalb musst du je nach Tour und Umständen neu entscheiden.

Wie oft bist du am Berg schon umgekehrt? Es ist nicht Feigheit, was der Berg dich lehrt! Fällt auch dem Leichtsinn noch ein Gipfel in den Schoß, doch im Verzicht zeigt sich der Meister groß. Solange du lebst, führst mit dir selbst du Krieg, sich selbst zu bezwingen – schönster Gipfelsieg!

(Autor unbekannt)

4. Jemanden informieren

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Besonders, wenn du allein unterwegs bist, solltest du jemanden informieren.

Informiere einen Verwandten, Freund, Vermieter, Mitbewohner oder Hüttenwirt über die Details deines Abenteuers – wohin du gehst und wann er dich zurückerwarten kann. Vergewissere dich, dass du immer einen kurzen Eintrag in den Hütten- oder Gipfelbüchern des jeweiligen Ortes hinterlässt. Sollte etwas Unerwartetes passieren, kann das für die Bergung sehr nützlich sein.

5. Wenn etwas passiert – Notrufnummern

Wenn etwas passiert, solltest du die Notrufnummern schon im Handy eingespeichert haben:

  • Alpiner Notruf: 140
  • Euro-Notruf: 112

Wenn du dich einmal verirren solltest, gerate nicht in Panik! Halte alle in der Gruppe zusammen und lauft zum letzten bekannten Punkt zurück.

6. Realistische Selbsteinschätzung

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Willst du Fortschritte machen und deine Fähigkeiten oder Kondition weiterentwickeln? Hier ist das Geheimnis: Finde heraus, wie du dich heute fühlst. Plane dann eine Route, die in diesem Moment zu dir passt. Überfordere dich nicht, aber lass Raum für Abenteuer. Plane auch etwas Zeit zum Durchatmen ein, damit du die Tour auch genießen kannst.

Die meisten der nötigen Hilfs-Einsätze der Bergwacht sind auf eine schlechte Selbsteinschätzung der Wanderer zurückzuführen. Die Gedanken „mein Kumpel hat das auch geschafft“ oder „an diesen coolen Instagram-Hotspot muss ich es noch schaffen“ sind in der Natur nicht ratsam.

Nicht jeder kann jede Strecke gehen. Touren im Hochgebirge setzen fast immer Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus. Bei herausfordernden Touren ist auch eine sportliche Grundvoraussetzung erforderlich.

7. Achtung beim Abstieg

Der Gipfel ist erreicht und das Vesper verspeist. Jetzt geht es nach Hause. Auch hier ist Sicherheit oberstes Gebot. Gerissene Bänder oder verstauchte Knochen sind beim Abstieg keine Seltenheit. Auch wenn erfahrene Wanderer scheinbar mühelos durch kniffliges Gelände navigieren und mit Leichtigkeit über Gräben zu springen – nimm dir beim Abstieg Zeit! Konzentriere dich und schau beim Gehen auf unebenem Boden, wo du hintrittst.

Fazit

Sicherheit beim Wandern ist extrem wichtig. Wenn du dich an die Punkte in diesem Beitrag hältst, wirst du und auch deine Mitwanderer am meisten von der Tour haben. Und vor allem werden alle den Ausflug auch positiv in Erinnerung behalten.

Hier noch ein paar zusätzliche Tipps zur Sicherheit:

Hast du schon mal über mögliche Begegnungen mit wilden Tieren beim Wandern nachgedacht? Ja, es ist tatsächlich möglich und es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest, um sicher zu bleiben. Hier sind einige Beispiele für Tiere und wie du dich im Fall eines Angriffs verhalten solltest:

  • Bären: In einigen Regionen können Bären ein Problem darstellen. Es ist am besten, Bärenspray dabei zu haben und langsam und ruhig zurückzuweichen, falls man einem begegnet. Sprich ruhig, um ihm zu zeigen, dass du da bist und bewege dich dann langsam und vorsichtig weg.
  • Schlangen: Wenn du in einer Region mit Giftschlangen wanderst, solltest du festes Schuhwerk tragen und darauf achten, wo du deine Füße hinsetzt. Im Falle eines Bisses ist es wichtig, so schnell wie möglich medizinische Hilfe zu suchen und den Biss so gut es geht ruhigzustellen.
  • Wildschweine: Wildschweine können ebenfalls ein Risiko darstellen. Halte respektvollen Abstand zu ihnen und provoziere sie nicht. Wenn ein Wildschwein auf dich zukommt, versuche schnell einen Baum oder Felsen, zwischen dich und das Tier zu bringen. Mach keine schnellen Bewegungen und versuche nicht zu fliehen, weil das Tier dadurch noch aggressiver werden könnte.
  • Wölfe: Halte dich von ihnen fern und füttere oder provoziere sie nicht. Falls du einem Wolf begegnest, solltest du ruhig bleiben und ihm ausweichen. Wenn der Wolf jedoch zu nahe kommt, gehe laut und bestimmt auf ihn zu und strecke dabei deine Arme aus, um größer zu wirken.

Es ist wichtig, dass du dich über die Tierwelt in der Region, in der du wanderst, zu informieren und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Weitere Infos zu Tieren in den Alpen – besonders Kühe – findest du in diesem Beitrag.

Wenn alle technischen Geräte versagen, hast du vielleicht glücklicherweise noch einen Kompass am Rucksack hängen.

Jetzt solltest du nur noch wissen, wie man ihr benutzt. Hier ein paar grundlegende Tipps:

  • Halte den Kompass flach und waagerecht, sodass die Nadel frei schwingen kann. Achte darauf, dass du genügend Abstand zu Metallgegenständen oder Stromleitungen hast, weil sie das Magnetfeld beeinträchtigen können.
  • Drehe den Kompass so, dass die Nordnadel auf der Kompassrose nach Norden zeigt. Die Gradskala auf dem Gehäuse sollte nun in die gleiche Richtung zeigen wie die Landschaft, die du um dich herum siehst.
  • Halte den Kompass so, dass er auf das Ziel zeigt, das du erreichen möchtest. Drehe das Gehäuse, bis die Nadel in der Mitte der roten Markierung auf der Rose steht.
  • Drehe dich jetzt um deine eigene Achse, bis sich die Nordnadel wieder auf der Kompassrose in Richtung Norden ausrichtet. Die Gradzahl auf dem Gehäuse, die jetzt unter dem Kompassglas zu sehen ist, gibt die Richtung an, in die du gehen musst, um dein Ziel zu erreichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Kompass dir nur die Richtung angibt und nicht den genauen Weg. Deshalb solltest du auch immer eine Karte dabei haben und die Orientierung mit Geländemerkmalen, Straßen, Flüssen und anderen Orientierungspunkten abgleichen.

Keine Sorge, mit ein bisschen Übung kann der Kompass ein wirklich nützliches Werkzeug sein, um dich bei der Navigation in der Natur zu unterstützen.

Wenn du planst, eine Wanderung in einem bestimmten Gebiet zu machen, solltest du dich vorab über mögliche Beschränkungen oder Sperrungen informieren. Hier sind ein paar Tipps, wo du diese Informationen finden kannst:

  • Schau auf der Website der zuständigen Park- oder Naturschutzbehörde nach. Die meisten Nationalparks, Naturreservate und Wanderwege haben eigene Websites, auf denen du Informationen zu Öffnungszeiten, Regeln und Einschränkungen finden kannst.
  • Frag bei der lokalen Touristeninformation oder im Fremdenverkehrsbüro nach. Sie haben oft Informationen über das Wandergebiet und können dir mögliche Einschränkungen mitteilen.
  • Check regionale Wanderforen und Gruppen in sozialen Medien. Dort kannst du Erfahrungen anderer Wanderer lesen und aktuelle Informationen über das Gebiet erhalten.
  • Frag bei der örtlichen Polizei oder der Gemeindeverwaltung nach. Sie können dir oft Auskunft über eventuelle Sperrungen oder Einschränkungen geben.
  • Prüfe vor der Wanderung die Wetterlage. Durch Regen oder Schnee werden manche Wege unbegehbar, oder werden sogar gesperrt.

Es ist wirklich wichtig, sich vor dem Wandern über etwaige Beschränkungen oder Sperrungen des Gebiets zu informieren, um sicherzustellen, dass du keine unangenehmen Überraschungen erlebst und um das Gebiet selbst zu schützen.

Weitere Tipps zu diesem Thema findest du in diesem Touren-Beitrag.

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

4 Gedanken zu „7 Tipps, die dir beim Wandern dein Leben retten können“

  1. Hallo ihr lieben,
    Ich bin ziemlich unsportlich, habe wenig kondition. Möchte gerne in zwei Tagen zur zugspitze wandern.
    Muss ich mich vorbereiten, oder schaffe ich die Route über das reintal ohne Vorbereitung?
    Danke für Info.
    Nicole

    Antworten
    • Hallo Nicole,

      super, dass du dich an die Zugspitze wagen möchtest! Die Strecke durch das Reintal ist zwar die längste, aber auch eine der technisch einfachsten Routen zur Zugspitze. Aber Vorsicht, einfach bedeutet nicht, dass keine Vorbereitung notwendig ist. Auch wenn du dich als unsportlich einstufst, ist das kein Hinderungsgrund. Mit der richtigen Vorbereitung ist das Ziel erreichbar. Hier ein paar Tipps:

      – Kondition aufbauen: Beginne frühzeitig mit Ausdauer- und Krafttraining. Laufen, Radfahren, Schwimmen und Wandern sind perfekte Aktivitäten dafür.
      – Ausrüstung: Investiere in gute Wanderschuhe und passende Kleidung. Denke an das Zwiebelschalen-Prinzip und packe ausreichend Proviant und Wasser ein.
      – Route kennen: Mach dich mit der Strecke vertraut. Schaue dir die Karte und den Höhenverlauf an. Geh wenn möglich mit GPS. Die Daten dazu bekommst du hier.
      – Zeitmanagement: Plane mehr Zeit ein, als du denkst, dass du brauchst. So kannst du in deinem eigenen Tempo wandern und auch mal eine Pause machen.

      Ein zusätzlicher Tipp: Schau dir unseren Wanderführer an. Hier findest du detaillierte Tipps zur Vorbereitung auf deine Wanderung, hilfreiche Ausrüstungslisten und Insiderwissen rund um das Thema Wandern und Bergsteigen.

      Weil du sagst, dass du eher unsportlich bist, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, einen Bergführer zu buchen. Ein Guide kann dich sicher hoch und wieder herunterbringen und gibt dir zusätzliche Sicherheit.

      Viel Spaß bei der Vorbereitung und auf deiner Tour!
      Liebe Grüße

      Antworten
  2. Toller Artikel!
    Sicherheit wird gerade beim Trekking und Bergwandern oft unterschätzt.
    Ich muss mich beim Abstieg immer sehr zusammenreißen, nicht zu schnell zu gehen und dann umzuknicken. Die meisten fatalen Unglücke passieren ja bekanntlich beim Abstieg..

    Antworten

Fragen? Gerne! Immer her damit...