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Drei atemberaubend schöne Gletscher befinden sich im Zugspitzmassiv:
- Der Höllentalferner.
- Der Südliche Schneeferner.
- Und der Nördliche Schneeferner.
Aber immer wieder hört man in den Medien: wie sieht es um ihre Zukunft aus? Diese Frage möchten wir in diesem Beitrag näher beleuchten.
Der Höllentalferner
Südlich des Jubiläumsgrates, nordöstlich der Zugspitze, befindet sich der Höllentalferner. An dieser Stelle sammeln sich enorme Mengen an Lawinen-Schnee. Durch den Jubiläumsgrat wird der Höllentalferner gut vor der Sonne geschützt. Deshalb verliert dieser Gletscher auch nicht so schnell wie andere Gletscher seiner Größenordnung an Fläche. Der höchste Punkt dieser Eisfläche befand sich 2006 auf 2569 m und sein niedrigster auf 2203 m.
Der Nördliche Schneeferner
Um das Jahr 1820 war das komplette Zugspitzplatt vergletschert. Diesen großen Gletscher nannte man Plattachferner. Davon sind allerdings nur noch der Nördliche und der Südliche Schneeferner übrig geblieben.
Im Südwesten der Zugspitze befindet sich zwischen Zugspitzeck und Schneefernerkopf der Nördliche Schneeferner. Er ist mit einer Fläche von 0,209 km² (2015) der größte deutsche Gletscher. In den steilen Flanken des Gletschers kann die Fließgeschwindigkeit mehrere Meter pro Jahr betragen. An den meisten Stellen beträgt sie allerdings nur 25 bis 30 cm pro Jahr.
Durch die global steigenden Temperaturen schmilzt auch die Zugspitz-Gletscherfläche. 1910 war er noch 85 Meter dick, heute sind es nur noch etwa 45 Meter. In sehr heißen Jahren, wie dem Rekordsommer 2018, gibt der Gletscher jeden Tag 35.000 m³ Wasser ab. Hier spricht man dann schon von „Gletscherrauschen“. Dieses „Rauschen“ entsteht durch die enormen Wassermassen, die die Schmelzwasserbäche erzeugen.
In den letzten Jahren wurde der Nördliche Schneeferner künstlich genährt, um die Skisaison zu verlängern. Dabei wurden große Mengen an Schnee mit Pistenraupen auf den Gletscher geschoben.
Im Sommer wird der nördliche Schneeferner seit 1993 Jahr für Jahr mit Lastwagenplanen abgedeckt, um ihn vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Dabei geht es allerdings mehr um den Schutz des Skigebietes als um den Gletscher selbst.
Der Südliche Schneeferner
Der Südliche Schneeferner erstreckt sich bis hoch zum Grat. So ist er der immensen Sonneneinstrahlung ungeschützt ausgesetzt. Mittlerweile ist er durch einen Fels in zwei Teile geteilt, der durch die Schmelze zum Vorschein gekommen ist.
Es wird bereits darüber diskutiert, ob der Südliche Schneeferner noch als Gletscher bezeichnet werden kann. Man kann davon ausgehen, dass der Südliche Schneeferner in den nächsten Jahren komplett verschwinden wird. 1979 hatte der Gletscher seinen letzten Hochstand, mit einer Fläche von 31,7 ha. Heute hat er nur noch 3,4 ha (2015).
Gletschertourismus
Auf dem Zugspitzgletscher gibt es Gletscherführungen. Auch ein interaktiver Erlebnisweg und eine Rodelpartie werden angeboten. Für die Kids ist der AlpinPark ein unvergessliches Erlebnis.
Zur geführten Tour vom Tal aus, über den Höllentalferner bis hoch auf die Zugspitze geht es hier.
Fazit
Im Zugspitzmassiv befinden sich drei wunderschöne Gletscher – bis jetzt. Der Höllentalferner hat von allen dreien die höchsten Überlebenschancen, da er im Schatten der Felsen über ihm liegt. Der nördliche und vor allem der südliche Schneeferner dagegen kämpfen ums Überleben.
Weitere Infos zu den Gletschern und auch eine Tour, die direkt über den Höllentalferner führt, findest du in unserem Wanderführer.
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Mehr Informationen
Hallo Anja und Samuel, ich bereite gerade eine Präsentation für die Schule vor in der es um die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Zugspitze geht und ich hätte eine Frage. Ich war selbst vor ein paar Jahren auf der Zugspitze und wir sind auch auf dem Gletscher gelaufen. Dort haben wir alte Schrauben und andere kleine Teile gefunden, kann es sein das dies Teile aus der Kriegszeit sind und jetzt durch die Gletscherschmelze wieder zum Vorschein kommen? Wenn es tatsächlich Teile aus der Zeit des 2. Weltkriegs sind, wäre es eine schöne Ergänzung zu meiner Präsentation, diese herumzuzeigen. Damit würde nochmal verdeutlicht werden wie schlimm und schade es ist, dass die Gletscher immer weiter verschwinden.
Liebste Grüße
Paula
Hey Paula,
cooles Thema! Leider wissen wir darüber nichts. Was ich mir aber vorstellen könnte, dass die Teile aus der Zeit des Baus der Zugspitzbahn stammen. Denn auf der Tour „Eisenzeit“ findet man ja auch so manche Überreste. Das wäre dann sogar noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber leider können wir dir das nicht sicher bestätigen. Wir wünschen dir auf jeden Fall noch viel Erfolg bei deiner Präsentation!
Liebe Grüße
Liebe Anja, lieber Samuel. Im Rucksackradiorätsel des Bayrischen Rundfunks wird auf ein Phänomen an einer Gletscherzunge an der Deutsch Österreich Grenze hingewiesen, aus der rötliches Wasser abfließt. Könnt Ihr helfen.
Hallo Gerhard,
ich hoffe, es ist noch nicht zu spät für das Bergrätsel…
Der Hinweis „blutet aus, wie das gleichnamige Organ, schwammig und weich“ bezieht sich wahrscheinlich auf die Milz. Das beschriebene Phänomen ist eine „Eismilz“, eine seltene Erscheinung in Gletschern. Die Eismilz entsteht, wenn Salzwasser, das dichter ist als Süßwasser, aus dem Eis austritt und sich in Hohlräumen sammelt. Wenn die Eismilz reißt, blutet sie sozusagen aus, und das ausfließende Wasser kann aufgrund des mitgeführten Sediments dunkel erscheinen.
Die Beschreibung „nicht lebenswichtig, aber dennoch wichtig für das alpine Immunsystem“ spielt darauf an, dass die Milz im menschlichen Körper zwar nicht lebenswichtig ist (man kann ohne sie leben), aber sie spielt trotzdem eine wichtige Rolle im Immunsystem. Ähnlich kann die Eismilz als Indikator für die Gesundheit des Gletschers und damit der gesamten alpinen Umgebung gesehen werden.
Ich hoffe, das hilft dir weiter… 😉
Liebe Grüße