Wir waren auf dem Rückweg vom Klettersteig „Via Ferrata Signora delle Acque“. Was lag da auf dem Rückweg?
Richtig, der Tennosee!
Ich sage dir, das ist kein See, das ist ein Traum in Türkis!
Die Farben!
Der See knallt richtig, so als hätte jemand eine Riesen-LED ins Wasser geworfen.
Wir konnten erst nicht glauben, was wir im Netz so an Bildern sahen. Ihr wisst schon – Farbfilter und so.
Du glaubst uns nicht?
Dann können wir auch nichts machen. 🙂
Schön und sauber!
Der See liegt am Fuß des Monte Baldo.
Er ist ein echter Geheimtipp für Naturliebhaber und Outdoor-Fans. Glasklares Wasser, eine beeindruckende Kulisse erwarten dich hier. Wenn die Sonne scheint, leuchtet der See wie eine türkisfarbene Perle im dunkelgrünen Wald.
Wir finden besonders cool, dass man an den See nicht direkt mit dem Auto kommt. Jeder Besucher muss über eine Treppe zum See „heruntersteigen“ … 🙂
Direkt am See stehen auch keine Häuser. Das unterscheidet ihn von den meisten anderen Seen hier im Tretino. Vielleicht ist er deshalb der „sauberster Süßwassersee Italiens“.
Das Wasser des Sees ist angenehm frisch, perfekt für eine Abkühlung nach einem anstrengenden Klettersteig. In der heißen Jahreszeit erwärmt sich der See sogar auf bis zu 24 Grad.
Wir konnten auch im September noch ohne Probleme eine Runde schwimmen. Und zwar ohne Angst erfrieren zu müssen… 😉
Wusstest du schon?
Die „Fondazione Agnelli“ hat übrigens zusammen mit dem Team vom „Trentino-Süd Garda Trentino“ die Qualität des Wassers im Tennosee untersucht und eine Studie dazu herausgebracht. Dabei wurden Nährstoffe und Schadstoffe im Wasser untersucht.
Das Ergebnis?
Der See ist sehr klar, mit einer Sichttiefe von durchschnittlich 10 Metern. Das ist nicht nur für Schnorchler toll, sondern zeigt auch, dass der See in einem hervorragenden Zustand ist.
Der Tennosee ist sauber und frei von Verschmutzung. Das Wasser ist klar und enthält keine Abwässer oder chemischen Stoffe. Alles ist vollkommen natürlich.
Fazit: Der Tennosee sieht nicht nur gut aus, er ist gut! 😉
Wandermöglichkeiten am See
Direkt am See oder auch in der weiteren Umgebung gibt es viele Möglichkeiten sich auszutoben. Hier ein paar Beispiele:
Einmal um den See
Die Tour um den Tennosee ist einfach zu gehen und gleichzeitig mega abwechslungsreich.
Los ging es für uns auf dem Parkplatz am Campingplatz, vorbei an der „Albergo Stella Alpina“. Dahinter führt eine breite Treppe direkt runter zum Seeufer.
Hier kannst du entscheiden, in welcher Richtung du den See umrunden willst. Linksherum gelangst du schneller an die neue Hängebrücke. Rechtsherum bist du schneller an den Badestellen und der Seebar.
Wusstest du schon?
Seit Juni 2023 gibt es eine neue Hängebrücke über den Rio Secco, die alle Abenteurer happy macht. 120 Meter pure Spannung – und nur einen Meter breit!
Die Firma „S.P.E.S.A. Srl“ hat eine stabile Stahlseilbrücke gebaut, die auch bei schlechtem Wetter fest über dem Rio Secco hängt. Der Fluss kann tatsächlich von einem ruhigen Bach zu einem wilden Fluss werden, aber die Brücke schwingt sicher und souverän zehn Meter darüber.
Sie bietet aber nicht nur Nervenkitzel, sondern schützt auch die Natur und ermöglicht Wanderern und Radfahrern auch bei schlechtem Wetter eine sichere Überquerung, ohne das Ufer zu beschädigen.
Sie ist Teil des Rundwanderwegs um den See. Von oben hast du einen super Blick auf das Wasser – oder das Flussbett – des Rio Secco 10 Meter unter dir …
Es dürfen übrigens nur 30 Personen auf einmal die Brücke betreten – damit es nicht zu eng wird.
An der Treppe zeigt dir übrigens ein Schild, wo baden erlaubt ist und wo nicht. Große Teile des Sees stehen nämlich unter Naturschutz. Nur etwa ein Drittel ist als Badestrand ausgewiesen.
Für uns ging es erst einmal nach links.
Verlaufen kann man sich hier nicht. Der Weg leitet dich und du kannst dich voll auf das Panorama konzentrieren.
Wir waren im September unterwegs. Der Vorteil zu dieser Jahreszeit ist, dass wir direkt am See entlangspazieren konnten. Der Wasserstand des Tennosees schwankt ziemlich. An manchen Stellen, wo der Weg öfter überflutet wird, gibt es auch einen Ausweichweg in den Wald.
Im nördlichsten Eck des Sees hast du die Möglichkeit, über die neue Hängebrücke zu gehen, oder unter der Brücke den alten Weg am Ufer entlang zu nehmen.
Richtung Seebar gibt es dann richtig viele Bademöglichkeiten.
Da der Wasserpegel so niedrig war, konnten wir einfach auf die kleine Insel spazieren und dort während dem Baden unsere Kleidung liegen lassen.
Wir hatten unsere Schwimmbrillen dabei. Das lohnt sich hier auf jeden Fall. Die Farbe des Wassers allein macht schon gute Laune. Das hängt natürlich auch vom Wetter ab.
Wusstest du schon?
Der Tennosee ist bekannt für seine intensive türkisblaue Farbe, die ihm den Spitznamen „Lago Azzurro“ (Blauer See) eingebracht hat.
Woher kommt diese Farbe?
Diese einzigartige Farbe entsteht durch das ungewöhnlich weiße Gestein auf dem Grund des Sees.
Der üppig grüne Baumbestand am Ufer spiegelt sich im klaren Wasser und schafft so das magische Farbenspiel, das den See auszeichnet.
Natürlich hatte Anja auch noch ein leckeres Vesper dabei … 😉
Der gesamte Rundweg ist einfach zu gehen, auch perfekt für Familien mit kleinen Kindern.
Auch viele Hunde waren hier mit ihren Herrchen unterwegs … 🙂 Und alle zusammen hatten nach der Wanderung ihren Spaß im Wasser …
In der Umgebung
Es gibt aber noch viel mehr zu sehen!
Wenn du etwas mehr Power hast, kannst du bis Tenno gehen. Dort gibt es das Castello di Tenno. Das ist eine Burd mit Panoramasicht. Leider kann es aber nur von außen bestaunt werden.
Wenn du mit dem Auto die Landstraße 421 weiter fährst, gelangst du nach Ballino. Dort kannst du den Klettersteig „Via Ferrata Signora delle Acque“ gehen. Er lohnt sich definitiv für geübte Klettersteiggeher!
Andere Aktivitäten am Tennosee
Wer den Gardasee gewohnt ist, dem wird am Tennosee schnell die idyllische Ruhe auffallen.
Keine dröhnenden Schiffe, drängenden Menschenmassen oder hupenden Autos.
Viele kommen ja wegen des Windes an den Gardasee. Der ist für Wassersportler natürlich super. Anja hat es allerdings nicht so mit dem Wind. Und am Tennosee, wie auch am Ledrosee ist es auch super Windstill.
Heißt das, der Tennosee ist langweilig?
Von wegen!
Du kannst im absolut klaren Wasser schwimmen, durch malerische Landschaften radeln, Kanufahren oder einfach nur die Sonne genießen.
Boote können übrigens gemietet werden. Oder du bringst dein eigenes mit.
Wenn du die nötige Ausrüstung zum Schnorcheln dabeihast, kannst du auch die Fische im See erschrecken … 😉
Geschichte des Sees
Der Tennosee entstand durch einen Bergrutsch, der den Rio Secco aufgestaut hat.
Woher man das weiß?
Forscher haben am Grund des Sees Baumstämme gefunden. Das sind Überreste eines Waldes, der hier einmal stand, bevor der See ihn überflutete.
Dank der Radiokarbonmethode wissen wir, dass sich der See ungefähr am Anfang des 12. Jahrhunderts gebildet hat.
Im Trentino gibt es auch noch andere Seen, die ebenfalls durch solche Erdrutsche entstanden sind. Sie befinden sich in Cei, Canzolino, Levico und Tovel.
Interessanterweise sind sie alle ungefähr zur gleichen Zeit entstanden. Man geht davon aus, dass es damals unter der Erde größere seismischer Aktivität gab. Das soll zu den vielen Bergstürzen geführt haben.
Anfahrt
Über die Brennerautobahn A22 kommst du nach Riva del Garda.
Vom quirligen Riva del Garda geht es die Serpentinen rauf zum verträumten Tennosee. Die Schilder „Tenno“ und „Madonna di Campiglio“ leiten dich.
Die Fahrt geht durch die hübschen Dörfer Gavazzo und Cologna. Außerdem hast du unterwegs oft einen super Blick auf Riva und kurz sogar auf den Gardasee.
Nachdem du dich am Castello di Tenno vorbeigeschlängelt hast, gibt’s eine scharfe Rechtskurve – da biegst du ab. Und da ist auch schon der Parkplatz. Direkt dahinter befindet sich ein Campingplatz.
Du kannst natürlich auch noch ein paar Meter näher an den See heranfahren. Dort gibt es noch einen weiteren Parkplatz. Das lohnt sich allerdings nur, wenn du Probleme mit dem Gehen hast, weil dort ziemlich hohe Parkgebühren verlangt werden.
Falls du ohne Auto unterwegs bist, kannst du in Rovereto oder Trento auch einfach in den Bus hüpfen und dich entspannt zurücklehnen.
Fauna und Flora am Tennosee
Wenn du im Wald in der Umgebung unterwegs bist, kannst du Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Dachse, Hasen und Marder begegnen. Weiter oben in den Bergen sind auch Luchse, Wildkatzen und Steinböcke unterwegs.
Um eines dieser Tiere zu sehen, musst du aber schon ziemliches Glück haben. Sie sind alle ziemlich scheu und flüchten, sobald sie uns bemerken.
Übrigens sind hier in dieser Gegend auch vereinzelt Bären unterwegs… 😉
Falls du die interessante Unterwasserwelt erkunden willst, dann bietet der Tennosee eine breite Auswahl an Fischen. Es gibt hier Karpfen, Forellen, Aale, Schleien, Hechte, Barsche, Seeforellen und Saiblinge. Du kannst sie beim Schnorcheln und Schwimmen sehen oder sogar beim Paddeln in einem Boot.
Der Tennosee und die Umgebung sind Teil des Naturparks Adamello Brenta. Deshalb gibt es auch spezielle Maßnahmen, damit diese Naturschönheit und Vielfalt auch noch spätere Generationen zu sehen bekommen.
Die idealen Jahreszeiten, um die Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken, sind Frühling und Herbst. Dann ist es hier ruhiger, weil einfach weniger Touristen unterwegs sind. Außerdem macht das milde Wetter die Erkundungstouren besonders angenehm.
Wenn du Tiere beobachten möchtest, sei still und geduldig – die Natur belohnt die Rücksichtsvollen.
Fazit
Der Tennosee ist mehr als nur schön anzusehen.
Er ist der perfekte Ort für alle Naturliebhaber, die klares Wasser, atemberaubende Landschaften und entspannte Atmosphäre schätzen.
Wir reden hier von einem türkisfarbenen Traumteich, der euch mit seiner Farbenpracht umhauen wird.
Keine Autoabgase, kein Lärm, nur du, das Wasser und die Natur. Ob du nun über die neue Brücke schlenderst, beim Sonnenbaden die Seele baumeln lässt oder im klaren Nass abtauchst – hier kriegst du die volle Dröhnung Natur pur.
Uns hat’s mega geflashed und eins ist klar: Wir sind bald wieder am Start! 🙂
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