Von Pregasina zur Punta Larici – Traumaussicht über den Gardasee

Strecke: 10 km
Dauer: 4 Stunden
Aufstieg: 530 hm
Abstieg: 530 hm
Niedrigster Punkt: 420 ü. d. M.
Höchster Punkt: 950 ü. d. M.
Bewertung
Kondition
Technik
Erlebnis
Landschaft
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Ziemlich gegen Ende unseres Aufenthalts am Ledrosee war noch diese Traumtour Pflichtprogramm.

Ein echtes Highlight!

Wir haben den Wecker auf „unmenschlich früh“ gestellt. 😉

Warum?

Erstens wollten wir am Nachmittag noch am Ledrosee – an unserem Campingplatz – baden und chillen. Und zweitens wollten wir nicht mit einer Menschenmenge den Berg teilen.

Also, Rucksack gepackt, Bergschuhe an, und los ging es. Und ja, es war die beste Entscheidung. Auf dem Rückweg kamen uns mega viele Mountainbiker und E-Biker entgegen.

Du willst die Stille der Natur wirklich spüren? Und an der Punta Larici möchtest du ein Selfi ohne 1000 andere Leute vor der Linse?

Dann steh früh auf!

Ok, jetzt erst einmal zum Tourverlauf, damit du einen Überblick über die Tour bekommst.

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Tourverlauf

Du willst den Gardasee von oben sehen? Dann ist Punta Larici der Place to be.

Aber bevor du durchstartest, haben wir dir hier einen kleinen Überblick und ein paar Tipps zum Startpunkt in Pregasina.

Zwei Stunden, mehr brauchst du eigentlich nicht.

Naja, vielleicht ein bisschen mehr, wenn du den Ausblick so richtig inhalieren willst. 🙂

Pregasina liegt auf 550 Metern, Punta Larici auf fast 900. Rechne also mit einem Aufstieg von etwa 350 Metern. Der Waldweg ist steil und manchmal auch ein bisschen feucht.

Zuerst geht es die Zufahrtsstraße nach Pregasina über den Asphalt bergauf.

Samuel hat am Wegesrand unglaublich leckere Feigen gefunden … Eine kleine Stärkung bei dem zähen Aufstieg. 😉

Im Dorf gibt es auch ein paar Brunnen. Dort konnten wir unsere klebrigen Feigen-Finger waschen. Einer der Brunnen war sogar explizit als Trinkwasserbrunnen ausgeschildert!

Oberhalb von Pregasina geht es dann in den Wald.

Viele gehen den breiten Forstweg komplett als Aufstieg. Der ist aber bei weitem nicht so schön wie der Wanderpfad direkt an der Fels-Abbruchkante zum Gardasee!

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Auf dem Weg kommst du auch an Höhlen und Tunnels vorbei. Einmal führt sogar der Weg mitten hindurch. Auch hier kannst du wie bei einigen anderen Touren in dieser Gegend die Spuren der Soldaten im 1. Weltkrieg betreten.

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Auf dem Forstweg sind ab dem späten Nachmittag übrigens extrem viele Fahrradfahrer unterwegs. Die Strecke ist eine bekannte Strecke zum Radeln, die zur Ponale Strasse gehört.

Wichtig ist, dass du den kleinen Abstecher nach links zum Wanderpfad nicht verpasst. Nutze dafür einfach unsere GPS-Datei.

Cima Larici, Punta Larici & Bocca Larici

Anfangs hatten wir uns gefragt, was der Unterschied zwischen allen diesen Larici’s ist! 🙂

Dazu gleich mehr.

Zuerst erreichten wir den Aussichtspunt Cima Larici. Dort hast du einen wunderschönen Blick Richtung Riva del Garda und den kompletten nördlichen Teil des Gardasees.

Dann aber geht es über einen kleinen Wanderpfad weiter zur Punta Larici.

Jetzt bist du am Ziel. Der ganze Gardasee liegt vor dir. Ein echtes Highlight und der Lohn für den schweißtreibenden Aufstieg. Hier kannst du Pause machen, picknicken und endlich dein Selfi machen. 😉

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Wir hatten durch unseren frühen Aufstieg Glück und konnten direkt vorn an der Punta Larici ohne Störung vespern.

Hier geht übrigens immer ein leichter Wind. Deshalb Windjacken nicht vergessen!

Weiter geht es nach der Pause zur Bocca Larici. „Bocca” heißt auf italienisch eigentlich Mund. „Bocca“ ist das italienische Wort für „Mund“. Beim Bergsteigen kann es aber auch einen Gebirgspass oder eine Engstelle zwischen zwei Bergen bezeichnen.

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Und genau das ist die Bocca Larici auch. Es ist eine kleine Ebene, auf der sich verschiedene Wege treffen.

Viele der Fahrradfahrer stellen hier auch ihre Bikes ab, um auf die Punta Laricci zu Fuß aufzusteigen.

Abstieg nach Pregasina

Beim Abstieg hast du die Wahl: Forststraße oder der rot-weiß markierte Wanderpfad. Der eine ist einfacher, aber – unserer Meinung nach – etwas langweilig. Der andere ist steinig, steil, aber auch kürzer. Beide Wege treffen sich wieder, also kannst du auch mixen.

In 40 Minuten waren wir wieder am Parkplatz. Zurück ging es mit dem Auto durch die Tunnel – und der frische Ledrosee wartete auf uns. Danach noch eine schöne heiße Dusche und dann raus an den Grill… 🙂

Punta Larici ist für uns ein Must-See am Gardasee. Und der Aufstieg jeden Tropfen Schweiß wert.

Schwierigkeitsgrad der Tour

Punta Larici. Klingt romantisch, oder? Ist es auch. Allerdings ist die Tour kein Spaziergang.

Sie ist mittelmäßig schwer. Du brauchst einiges an Kondition.

Also kein Marathon, aber auch keine Kaffeepause. 😉

Deine Beine werden brennen, und du wirst dir wünschen, du hättest das zweite Stück Kuchen nicht gegessen. 🙂 Aber hey, das ist der Preis für die Aussicht, oder?

Kein Klettern.

Du brauchst keine Seile, keine Karabiner. Aber trittsicher, das musst du sein. Deine Bergschuhe sollten nicht nur zum Angeben sein.

Der Aufstieg direkt an der Abbruchkante zum Gardasee ermöglicht eine unglaubliche Aussicht. Allerdings könnte es für jemanden, der nicht schwindelfrei ist, vielleicht die eine oder andere kritische Stelle geben. Aber wirklich nichts Dramatisches.

Wir finden die Mischung aus Anstrengung, Genuss und Natur einfach genial.

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Ausrüstung für die Tour

Wie gesagt, kein Klettersteig.

Das heißt: kein Helm, keine Gurte.

Aber festes Schuhwerk ist grundlegend. Du willst ja keine Rutschpartie hinlegen. Es gibt einiges an Geröll und ziemlich steinige Wege. Mit Sommerschläppchen wirst du hier nicht glücklich!

Tipp!

Nimm Wanderstöcke mit!

Früher dachten wir, das sei nur was für die ältere Generation. So ein bisschen wie Nordic Walking im Gebirge, weißt du? 🙂

Mittlerweile haben wir gecheckt, dass diese Stöcke echt der Hammer sind. Vor allem beim Abstieg. Statt der ganzen Last auf den Knien verteilt sich das Gewicht auf den ganzen Körper. Bei uns werden sie bei Touren ab etwa 300 Hm immer an den Rucksack geschnallt.

Sonnenschutz? Auf jeden Fall. Beim Aufstieg nach Pregasina und auch an der Punta Larici selbst bist du in der prallen Sonne. Also Sonnencreme und ein Capy sollten zumindest im Rucksack sein.

Wenn die Wolken so aussehen, als hätten sie was vor ist auch Regenschutz sinnvoll. Bei gutem Wetter ist es nicht unbedingt nötig.

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Wir empfehlen dir auch bequeme Klamotten. Was wir da alles an unbequemen Klamotten den Berg hochwandern sehen haben … Du willst dich im Wald ja nicht fühlen, wie in einer Zwangsjacke, oder? Also ich spreche von einem atmungsaktiven Shirt und einer Hose, die mehr kann, als nur gut aussehen.

Bewegungsfreiheit!

Wie Yoga, nur ohne Yoga. 😉

Einkehrmöglichkeiten gibt es nur in Pregasina. Pack dir deshalb auf jeden Fall ausreichend Wasser ein. Wenn du willst, auch ein paar Nüsse oder ein Apfel. Dein persönliches Care-Paket für den Trip. Aber pack nicht den ganzen Kühlschrank ein … es ist kein Gourmet-Dinner nötig.

Einfach, aber effektiv.

Anfahrt und Parken

Wir sind von Pieve de Ledro, vom Campingplatz aus angereist. Möglich ist aber auch die Anfahrt vom Tal aus – von Riva del Garda.

Parken in Pregasina?

Im Netz gibt es einige ältere Blogposts, die von dem Parkplatz unter der Kirche sprechen. Das Ganze hat aber einen Haken. Mittlerweile ist die enge Serpentinenstraße nach Pregasina nur noch für Anlieger befahrbar.

Die Zufahrt bis zum Aussichtspunkt „Regina Mundi“ fanden wir allerdings schon mega schön. Die Straße führt durch zwei super schöne und lange Tunnel.

Parkplätze?

Nur für vier Autos.

V i e r.

Auch ums Eck bei den Mülltonnen ist parken übrigens verboten!

Du hast keinen Platz mehr am Aussichtspunkt „Regina Mundi“ bekommen? Dann musst du leider vor den Tunnels an der SS240 parken. Nimm’s als Warm-up. Du bist ja eh zum Schwitzen hier. 😉

Tipps und Tricks?

Komm früh! Oder noch besser: Superfrüh! Einmal Snooze-Taste, und du parkst an der Straße.

Punta Larici lohnt sich wirklich, aber die Parkplatz-Situation ist wie eine Schatzsuche.

Sicherheit und Tipps

Der Waldweg ist manchmal etwas rutschig. Aber mit festem Schuhwerk kommst du sicher ans Ziel. Und wenn’s mal steil wird, hilft dir Trittsicherheit.

Besonders an der Abbruchkante zum Gardasee und vorn an der Punta Larici musst du etwas aufpassen. Hier ist der Weg etwas ausgesetzt. Aber keine Sorge, mit ein bisschen Vorsicht ist alles machbar.

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Am besten planst du deine Tour zwischen April und Oktober. Dann spielt das Wetter mit. Denn bei Regen können die Wege ziemlich rutschig sein.

Die Tour ist als mittelschwer eingestuft und etwas Kondition kann nicht schaden. Vor allem, weil rund 350 Höhenmeter zu überwinden sind.

Wir lieben die Natur und wollen, dass auch andere sie genießen können. Also bitte keinen Müll hinterlassen und die Umwelt respektieren. Das gilt übrigens auch für „kompostierbare Abfälle“. Diese kompostieren nämlich bei weitem nicht so schnell, wie wir denken …

Um nicht vom Weg abzukommen und die lokale Flora und Fauna zu schützen, halte dich bitte auf den markierten Wege.

Die Punta Larici Tour am Gardasee ist ein aufregendes Abenteuer und wir hoffen, dass du mit unseren Tipps eine tolle Zeit haben wirst.

Alternativrouten

In der Gegend um Pregasina gibt es viele Varianten der oben beschriebenen Tour. Im Folgenden eine kleine Auswahl. Gut möglich, dass wir die eine oder andere Tour das nächste Mal gehen, wenn wir wieder mal dort sind.

Von Pregasina zur Punta dei Larici

Eine Route führt von Pregasina über Malga Palaer, Bocca Larici zur Punta dei Larici und zurück nach Pregasina.

Schleife um Pregasina

Eine Rundtour führt von Pregasina zur Punta Larici und weiter zur Malga Palaer. Auf diesem Weg passiert man den „Senter de la Costa“, einen Abschnitt, der als schwierig eingestuft ist und deshalb für geübte Wanderer empfohlen wird.

Der Rundweg ist 6,5 km lang, dauert etwa 3,5 Stunden. Die Ausblicke auf den Gardasee sind unglaublich.

Von Pregasina zum Passo Rocchetta

Eine aussichtsreiche Bergtour führt von Pregasina über den Gratweg zur Punta del Larici. Wer dann noch nicht genug hat, kann von dort noch zum Passo Rocchetta weiter wandern.

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Fazit

Die Wanderung zur Punta Larici ist anstrengend, aber der Blick auf den Gardasee und die Berge vom Gipfel aus ist es wert.

Die Natur auf dem Weg dorthin ist wunderschön. Es ist ein Erlebnis, durch den Wald zu laufen und all die Geräusche und Gerüche wahrzunehmen. Besonders am Morgen, wenn alles noch ruhig ist, kann man die Natur in vollen Zügen genießen.

Trotzdem solltest du gut vorbereitet sein. Gutes Schuhwerk und Aufmerksamkeit beim gehen sind notwendig.

Wenn du die Natur und schöne Aussicht liebst, wirst du die Punta Larici mögen.

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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