Der Hochgrat in der Nähe von Oberstaufen ist ein ganz besonderer Berg. Hier kannst du – wenn du willst – den größten Teil der Höhenmeter mit der Hochgratbahn zurücklegen. Danach führt dich ein Bergpfad ständig über einen scharfen Grat. Die ganze Wanderung über hast du bei gutem Wetter eine fantastische Sicht in die Alpen.
Die Wanderung ist leicht bis mittelschwer. Durch das ständige Auf und Ab ist allerdings etwas Kondition notwendig. Die Aufstiege zu den beiden Gipfeln sind felsig und steil. Deshalb ist auch Trittsicherheit erforderlich. Alle heiklen Stellen sind allerdings mit einem Stahlseil gesichert und teilweise sogar mit Trittstufen versehen.
Die Bergstation der Hochalmbahn
Tipp!
Wir stellten unser Auto auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz der Hochgratbahn ab und ließen uns hinauftragen. 🙂 Der Aufstieg zur Bergstation ist ein langweiliger Schotterweg und zieht sich ewig. Es lohnt sich die Bahn zu bezahlen und erst ab dem „interessanteren“ Teil der Strecke zu Fuß weiterzugehen.
Kaum an der Bergstation angekommen, konnten wir schon spektakuläre Aussicht genießen. Schon bei der Auffahrt und von der Station aus ist der Bodensee zu sehen. Die Bergstation selbst ist mit einem Kinderspielplatz ausgestattet. Das Restaurant hat auch eine gute Auswahl an Speisen und punktet natürlich mit dem Ausblick.
Streckenverlauf
Da wir Ende Mai unterwegs waren, lag an vielen Stellen noch Schnee. Aber das ist bei dieser Tour kein Problem. Die Strecke führt dich fast über den kompletten Grat. Erster Gipfel ist gleich der Hochgrat selbst.
Aufstieg zum Hochgrat
Der Aufstieg auf den Hochgrat ist sogar mit Treppenstufen ausgebaut. Oben erwarten dich mehrere Sitzbänke, auf denen du dich bei schöner Aussicht stärken kannst. Das Gipfelkreuz sieht ziemlich speziell aus. Es erinnert vom Bau her etwas an den Eiffelturm.
Von der Bergstation hinauf bis zum Gipfel des Hochgrat teilten wir uns den Wanderpfad mit einigen anderen Wanderern. Leider ist bei gutem Wetter auch der Gipfelbereich etwas überlaufen. Die leichte Erreichbarkeit zieht einfach viele Touristen an. Danach wurde es allerdings um einiges ruhiger. Die Mehrheit kehrt nach dem ersten Gipfel wieder um und fährt mit der Seilbahn zurück.
Übergang zum Rindalphorn
Der Pfad hinüber zum Rindalphorn ist aber nicht weniger schön. Es geht immer leicht bergauf und bergab weiter über den Grat bis hin zur letzten großen Anstrengung: der Aufstieg zum Rindalphorn.
Tipp!
Der kurze Abstecher nach oben auf das Rindalphorn lohnt sich. Zwar ist der Gipfel niedriger als der des Hochgrats. Allerdings musst du diesen Gipfel nicht mit so vielen anderen Wanderern teilen. Bei gutem Wetter kann man hier oben auch gut Brotzeit machen.
Um weiter den Rundweg zu gehen, musst du denselben Stich wieder heruntergehen bis zu den Wegweisern.
Abstieg
Nach diesem Aufstieg auf das Rindalphorn führt von den Wegweisern ein relativ steiler Weg nach unten. Du kannst hier dem Wegweiser „Hochgratbahn Talstation“ folgen.
Als wir die Strecke gingen, lag noch knietief Schnee auf diesem Teil des Abstiegs. Wir konnten allerdings ohne Probleme auch durch den tiefen Schnee absteigen. Da sich der Weg in einer Rinne befindet, war es auch ungefährlich.
Unten angekommen führt der Weg kurz durch ein kleines Waldstück und schon bald links hinunter ins Tal. Der letzte Teil bis zur Talstation wird über die Asphaltstraße zurückgelegt. Diese ist aber nur wenig befahren. Auf dem Weg bieten verschiedene Höfe mit Plakaten „Kaffee und Kuchen“ an. Wer möchte, kann sich hier für die letzten Meter nochmals etwas motivieren.
Die Aussicht vom Hochgrat
Da die Aussicht bei gutem Wetter wirklich überwältigend ist, hier nochmals ein paar Details zu den von hier sichtbaren Gipfeln.
Tipp!
Die Aussicht vom Hochgrat ist bei gutem Wetter wirklich spektakulär. Das liegt an der Lage dieser Bergkette. Sie steht sehr exponiert und keine anderen hohen Berge versperren dem Wanderer die Sicht.
Südöstlich kannst du das Nebelhorn, den Hochvogel und den Großen Daumen sehen. Auch der Hohe Ifen mit dem Oberen und Unteren Gottesacker sowie die Mädelegabel sind in Sicht. Wenn du mit dem Wetter Glück hast, kannst du sogar die Schesaplana und bis ins Rätikon hinein sehen.
Teilweise sieht man Richtung Westen im Tal sogar den Bodensee. Am Anfang der Tour solltest du auch einen Blick ins Tal werfen. Dort kannst du den rauschenden Weisbach sehen.
Das Bergmassiv der Nagelfluhkette
Die Nagelfluhkette ist ein Bergmassiv, das sich aus vielen Schichten zusammensetzt. Der Hochgrat ist davon die höchste Erhebung. Das Gestein setzt sich aus Sandstein und Mergelschichten zusammen. Die Mineralien daraus begünstigen den Pflanzenwuchs auf dieser Bergkette. Wir sahen auf unserer Wanderung unter anderem den blauen und gelben Enzian und Silberdisteln.
Der Hochgrat gehört auch zum „Naturpark Nagelfluhkette“. Dieser Naturpark wurde 2003 zum Schutz der Natur, wie auch als Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirktschaft und qualitativ hochwertigem Tourismus erstellt.
Fazit
Der Weg über den Hochgrat ist also auf jeden Fall einen Besuch wert. Für so wenig Anstrengung wurde uns selten so viel Aussicht geboten. Wer die Tour noch etwas ausdehnen möchte, kann natürlich auch noch die Strecke der Hochalmbahn aufsteigen. Möglich ist die Tour auch anders herumzugehen und dann mit der Seilbahn am Schluss abzufahren.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen