Barfußlaufen ist für uns beide eine gemeinsame Leidenschaft geworden.
Wir lieben es, direkt den Boden unter unseren Füßen zu spüren. Wir empfinden es einfach als ein intensives Erlebnis in der Natur.
Viele haben – wie wir – das Gefühl, dass dadurch die Fußmuskulatur und die Sehnen gestärkt werden.
Die Studien zum Thema Barfußlaufen halten sich allerdings bis jetzt noch in Grenzen und sind ziemlich widersprüchlich.
Deshalb werden wir hier auch keinen wissenschaftlichen Aufsatz schreiben. Jeder darf laufen, wie er will …
Aber im Barfußpark gehen alle barfuß! 😉
Barfuß durch den Schwarzwald
Unser Nachbar-Ort Hallwangen hat etwas Besonderes zu bieten: ein Barfußpark.
Wenn man sich die Auto-Kennzeichen auf dem Parkplatz anschaut, merkt man schnell: Der Park ist bekannt und beliebt! Aus ganz Süddeutschland reisen die barfuß-wütigen an… 🙂
Unsere erste Frage war: wofür braucht man denn einen Barfußpark, wenn man überall einfach barfuß laufen kann?
Aber der Park ist tatsächlich für Groß und Klein einen Besuch wert. Und das ganze Erlebnis ist auch noch kostenlos!
Was macht den Park besonders?
Ein Pfad für die Sinne
Im Park kannst du 2,4 km barfuß über verschiedene Untergründe gehen. Sie werden sorgfältig auf den Wegen aufgeschüttet und in der Sommersaison sauber gehalten. Genutzt werden natürliche Materialien wie Holz, Steine, Rindenmulch, Gras, Lehm und sogar Glas.
Diese Vielfalt an Materialien spricht alle Sinne an: Du kannst die Konsistenz und Temperatur der verschiedenen Böden spüren oder das Knirschen von Kies und Rascheln von Laub hören.
Dieses Erlebnis soll nicht nur die Durchblutung und Gesundheit deiner Füße verbessern. Es geht auch um das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.
Gleich am Eingang des Parks gibt es schon verschiedene Attraktionen, die speziell auf Familien mit Kindern zugeschnitten sind. Ein Wasserspielplatz mit kaltem Wasser, verschiedenen Balanciermöglichkeiten und ein Seilkletterbereich.
Besonders cool fanden wir das längliche Trampolin, das in den Boden eingelassen ist.
Für die Kinder gibt es außerdem süß gestaltete Hindernisparcours.
Die Strecken, die man barfuß gehen kann, sind in zwei „Schwierigkeitsklassen“ aufgeteilt. Sowohl der längere als auch der kürzere Weg beginnen mit den erwähnten Attraktionen.
Der kürzere Pfad (1,4 km) zweigt einer bestimmten Stelle ab. Achte einfach auf die gelben Fuß-Schilder. Sie kennzeichnen die leichtere Route. Die blauen Fuß-Schilder führen dich auf dem längeren Weg.
Bei den innovativen Spielgeräten geht es besonders um das „sinnliche Erlebnis“. Riesenstelzen, Balancierfüße und eine kreativ gestaltete Wasserspielanlage – alles kannst du einmal ausprobieren.
Hier im Park werden auch die Prinzipien von Sebastian Kneipp angewandt.
Wusstest du schon?
Das Prinzip der Kneipp’schen Anwendungen nach Sebastian Kneipp basiert auf fünf Säulen. Sie sollen einen ganzheitlichen Ansatz für ein gesundes Leben darstellen. Diese Säulen sind Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance.
Der Naturheilkundler glaubte, dass die Kombination dieser Elemente das körperliche und geistige Wohlbefinden fördern und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Die fünf Säulen sind:
Die Wassersäule umfasst verschiedene Anwendungen wie Teilwaschungen, Teilbäder, Wechselteilbäder, kleine Güsse und Wassertreten. Diese Anwendungen sollen die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken.
Bewegung als Säule betont die Wichtigkeit von regelmäßiger körperlicher Aktivität für die Gesundheit. Empfohlen werden sanfte Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen, Radfahren und Wandern, die positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und das Immunsystem haben.
Die Ernährungssäule legt Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an frischen, pflanzlichen Nahrungsmitteln und wenig tierischen Produkten.
Die Säule der Heilkräuter (Phytotherapie) umfasst die Verwendung von Pflanzenteilen wie Blättern, Wurzeln oder Blüten, sowohl innerlich in Form von Tees als auch äußerlich in Heilbädern oder Kompressen.
Die Balance-Säule betont die Bedeutung von geistigem Wohlbefinden und der Harmonie zwischen Körper und Geist. Es geht darum, ein Gleichgewicht im Leben zu finden und Stress effektiv zu bewältigen.
In der Nähe des Kioks gibt es eine Fußwaschanlage. Dort kannst du deine Füße sauber machen, bevor du wieder deine Schuhe anziehst. Am besten, du bringst dir dafür ein kleines Handtuch mit.
Hier am Kiosk gibt es übrigens auch Toiletten.
Öffnungszeiten, Parken und Eintritt
Ein paar hilfreiche Infos für deinen Tag im Park:
Öffnungszeiten
Der Park hat vom 1. Mai bis 15. Oktober täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Der Kiosk am Eingang hat allerdings andere Öffnungszeiten.
Wir sind auch schon durch den Park gegangen, als er geschlossen hatte. Du kannst in dieser Zeit alle Wege trotzdem gehen und auch die Spielplätze und Grillstellen nutzen. In dieser Zeit wird der Park aber nicht gepflegt.
Eintrittspreise
Der Eintritt in den Barfußpark Dornstetten ist kostenlos. Allerdings wird um Spenden (2 €) gebeten, die man am Ausgangspunkt in eine der Spendenkassen werfen kann.
Der Park bietet auch verschiedene kostenpflichtige Führungen und Veranstaltungen an. Unter anderem Achtsamkeitswanderungen, Waldbaden, Brain-Fit Erlebnisse oder Parkführungen. Das kannst du alles an der Tourist-Information buchen. Dabei wird den Besuchern gezeigt, was für Fußreflexwirkungen das Barfußlaufen auf den unterschiedlichen Materialien hat.
Alle diese Aktivitäten sollen dazu beitragen, deine Vitalität zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern.
Gegen ein Pfand von einem Euro kannst du übrigens deine Schuhe in einem Schließfach sicher verstauen.
Oder du lässt sie einfach im Auto … 😉
Parkmöglichkeiten
Eintritt ist frei – Parken kostet…
Du bezahlst hier für die ersten drei Stunden 3 €. Jede weitere Stunde kostet dich 0,50 €, allerdings bis maximal 4 €.
Busse bezahlen einmalig 6 €.
Für den Parkscheinautomaten brauchst du übrigens passendes Kleingeld. Der Automat gibt kein Wechselgeld heraus!
Weitere Infos
Hunde sind auf der kompletten Strecke nicht erlaubt. Genauso wenige wie das Rauchen!
Beides macht, unserer Meinung nach, absolut Sinn. Keiner möchte gerne in Hundekot oder auf Zigarettenkippen treten …
Einen Kinderwagen kannst du zwar theoretisch mitnehmen. Es wird aber nicht gerne im Park gesehen.
Und danach? After-Barfußpark-Erlebnisse
Genug ohne Schuhe gelaufen?
Was jetzt?
Grillen am Spielplatz
Im Barfußpark gibt es – mitten im Wald – einen riesigen, wunderschönen Grillplatz. Er bietet Platz für mehrere große Gruppen.
Auch wir waren dort schon mit einer größeren Gruppe grillen.
Es gibt mehrere Sitzmöglichkeiten mit Tischen und Holzbänken. Und eine riesige Wiese lädt auch zum Picknicken ein. Falls du von einem Regenschauer überrascht wirst, gibt es dort sogar eine kleine Schutzhütte.
Die Grillstelle kann man dann gemeinsam oder nacheinander nutzen.
Grillkohle musst du selbst mitnehmen. Oder du gehst in den Wald und sammelst Holz…
Die Kids – oder auch die Erwachsenen – können sich auf dem coolen Spielplatz austoben. 😉
Hochseilgarten Hallwangen
Direkt im Barfußpark befindet sich auch ein Hochseilgarten. Dort kannst du durch die Bäume kraxeln, wenn du willst.
Auch wenn die Sonne mal stärker brennt, kannst du hier herkommen. Der komplette Hochseilgarten liegt im Wald.
Es gibt vier verschiedene Parcours, die nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt sind. Ob Anfänger oder Profi, hier kommt jeder auf seine Kosten. Deshalb können auch kleinere Kinder mitmachen.
Genauso hoch wie die Bäume ist hier auf jeden Fall der Spaßfaktor. Die Vielfalt an Möglichkeiten sorgt dafür, dass du innerhalb von zwei Stunden ein mega Abenteuer erleben kannst. Dazu kommt ein ziemlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Sicherheit wird hier großgeschrieben. Das ausgebildete Personal sorgt dafür, dass man sich immer sicher fühlt, während man die Parcours geht.
Historisches Dornstetten
Dornstetten ist ein wunderschönes Städtchen. Das wissen wir, weil wir hier wohnen… 🙂
Es gehört wegen seiner vielen alten Fachwerkhäuser zur Fachwerkstraße. Besonders das historische Stadtzentrum und der hübsche Marktplatz sind einen Besuch wert.
Mit dem Auto bist du in 5 Minuten dort. Du kannst aber auch über die „Königskanzel“ mit Aussicht auf Freudenstadt eine kleine Wanderung nach Dornstetten machen (45–60 Minuten Gehzeit).
Wusstest du schon?
Wie kam es eigentlich zu dem aktuellen Barfuß-Trend?
Ein wichtiger Beitrag kam von Wissenschaftlern wie Daniel Lieberman. (Bücher: The Story of the Human Body: Evolution, Health and Disease, Unser Körper: Geschichte, Gegenwart, Zukunft) Seine Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Evolution der menschlichen Fortbewegung, und der Frage, wie und warum Menschen zu Langstreckenläufern wurden.
Seine Arbeit trug dazu bei, das Interesse am Barfußlaufen zu wecken und zu einem besseren Verständnis der damit verbundenen biomechanischen Vorteile zu führen. Lieberman selbst ist ein begeisterter Marathonläufer und wird oft barfuß laufend gesehen, was ihm den Spitznamen „The Barefoot Professor“ einbrachte.
Durch das Buch Born to Run von Christopher McDougall (2009) wurde das Barfußlaufen wieder populärer und für die breite Masse wieder interessanter.
Das Buch beschreibt die Tarahumara-Indianer in Mexiko, die lange Strecken barfuß oder in minimalistischen Sandalen laufen. Dieses faszinierende Beispiel natürlicher Ausdauer und Fußgesundheit inspirierte viele Läufer weltweit, das Barfußlaufen zu erkunden.
Diese Forschungen, wie auch das wachsende Interesse an natürlichen Lebensweisen, führte zur Entwicklung von Barfußschuhen. Diese sollen das Barfußgefühl nachahmen, während sie aber Schutz vor Verletzungen bieten.
Der Barfuß-Trend hat mittlerweile viele Anhänger. Er reicht von Ultraläufern bis zu Durchschnittsbürgern, die einfach gerne barfuß laufen. 🙂
3 weitere Abenteuer-Ideen Umgebung
Wenn du schon in der Nähe bist, lohnt sich definitiv auch ein Abstecher auf den größten Marktplatz Deutschlands. Er befindet sich nur 5 Autominuten entfernt in Freudenstadt.
Dort kannst du dir im Sommer gemütlich dein Eis schmecken lassen, während die Kinder in den Wasser-Fontänen spielen.
In Hallwangen selbst befindet sich auch das Bergwerk „Himmlisch Heer“. Das ist ein historisches Silber-, Kupfer- und Schwerspatbergwerk.
Du kannst es jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr besichtigen. Anmelden brauchst du dich dafür nicht.
Auf der Schwarzwald-Hochstraße befindet sich auch der Lotharpfad (30 Autominuten entfernt).
Dieser 800 Meter lange Naturerlebnispfad führt durch ein Waldstück, das vom Orkan Lothar im Jahr 1999 stark verwüstet wurde.
Hier kannst du hautnah erleben und beobachten, wie sich ein Wald nach so einer Katastrophe regeneriert.
Und diesen Pfad kannst du auch super barfuß gehen! 😉
Barfuß-Fazit
Wir gehen mittlerweile auch gerne im Alltag oder beim Wandern mit Barfußschuhen.
Erst haben wir uns Barfußsandalen gekauft. Anja läuft mittlerweile seit 4 Jahren auch mit Barfuß-Halbschuhen und Barfuß-Winterschuhen.
Und ihre Sandalen macht sie selbst … 🙂
Links zu unseren aktuellen Modellen findest du unter „Wanderausrüstung“.
Bist du auch ein Barfuß-Fan? Oder willst es mal ausprobieren? Teile hier gerne deine Erfahrungen!
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