50 % der Wanderer kennen nicht die Bedeutung der Schwierigkeitsgrade beim Wandern

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Schonmal als Snowboard- oder Ski-Anfänger auf der schwarzen Piste gelandet?

Der Puls ist bei 180.

Der Angstschweiß drückt durch alle Poren.

Um dieses Gefühl bei deiner nächsten Bergtour zu vermeiden, solltest du die Schwierigkeitsgrade von Bergwegen kennen.

Suche dir Wanderungen heraus, die perfekt zu deinem Können passen – egal ob du gerade erst anfängst oder schon ein erfahrener Wanderer bist.

Unsere Schwierigkeitsskalen helfen dir bei der Auswahl. So musst du dir keine Sorgen machen, dass du auf deiner nächsten Wanderung unter- oder überfordert bist.

Du suchst eine Schwierigkeitsskala für Klettersteige? Die findest du hier. Alles zu den Levels beim Klettern findest du in diesem Beitrag.

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Blau, Rot oder doch lieber Schwarz?

Hast du dich schon mal gefragt, was die bunten Punkte auf den gelben Wegweisern in den Bergen bedeuten?

Blau, rot und schwarz stehen – wie bei den Skipisten – für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Blau steht hierzulande für die einfachen Bergwege. Mit Rot werden mittelschwere und mit Schwarz schwere Bergwege gekennzeichnet.

Oft kannst du das jeweilige Zeichen die ganze Wanderung über an Felsen oder Bäumen wiederentdecken. Es leitet dich sicher durch deine Tour.

Übrigens wird die Farbe in den Zeichen oft in zwei weiße Striche eingerahmt. Also bei einem einfachen Wanderweg (blau) beispielsweise „weiß-blau-weiß“.

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Was du zusätzlich immer beachten solltest: diese Schwierigkeitsgrade beziehen sich auf optimale Wanderbedingungen. Also trockene Wege bei Tageslicht.

Regen, Nebel, Schnee oder die Dämmerung können den Schwierigkeitsgrad enorm in die Höhe treiben. Rutschige Felsen und versteckte Spalten werden oft unterschätzt. Informiere dich auch unbedingt, wie es in der Gegend mit möglichen Lawinenabgängen aussieht.

Infos darüber findest du beim DAV (Deutschen Alpenverein) oder du fragst einfach bei den Hütten in der Nähe direkt an.

In Deutschland hat sich mittlerweile die SAC-Skala durchgesetzt. Der SAC (Schweizer Alpen-Club) hat diese Skala im Jahr 2002 als Standard zur Bewertung der Schwierigkeit von Wanderungen und Klettertouren eingeführt.

GradBeschreibungWegGeländeAnforderungen
T1WandernGut ausgebaut, markiert, ausgeschildert und gesichertFlach oder leichte Steigungen. Keine Absturzgefahr.Keine besondere Trittsicherheit oder Ausrüstung notwendig. Leichte Orientierung.
T2BergwandernDurchgehend markiert und trassiert. Teilweise steile Stellen, mögliche Absturzgefahr.Trittsicherheit und festes Schuhwerk vorteilhaft. Elementares Orientierungsvermögen.
T3Anspruchsvolles BergwandernMeist Wegspur vorhanden. Ausgesetzte Stellen meist ausreichend gesichert.Teilweise ausgesetzte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen und wegloses Geröll.Gute Trittsicherheit und festes Schuhwerk Voraussetzung. Alpine Erfahrung vorteilhaft. Durchschnittliches Orientierungsvermögen.
T4AlpinwandernTeilweise keine Trittspur. Manchmal müssen die Hände eingesetzt werden.Größter Teil der Route ist ausgesetzt. Heikle Grashänge und Felsen, aber auch leichte Firnfelder und Gletscherpassagen.Exponiertes Gelände sollte kein Problem darstellen, festes Schuhwerk. Gute Orientierung und Einschätzung des Geländes sowie alpine Erfahrung.
T5Anspruchsvolles AlpinwandernOft kein sichtbarer Weg. Vereinzelt Kletterstellen.Anstrengendes und ausgesetztes Gelände, steile Felsen, schneefreie Gletscher und Schneefelder.Bergschuhe und sehr gutes Orientierungsvermögen. Erfahrung im alpinen Gelände und elementares Wissen über Umgang mit Pickel und Seil.
T6Schwieriges AlpinwandernMeist kein Weg vorhanden und auch nicht markiert. Kletterstellen bis II. möglich. Exponiert, schwieriges Felsgelände über schneefreie Gletscher mit hoher Ausrutschgefahr.Ausgereifte Alpinerfahrung, auch im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln und ausgezeichnetes Orientierungsvermögen.
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Andere Länder, andere Skalen

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Die Schwierigkeitsgrade können sich je nach Land oder Region drastisch unterscheiden.

Beispiel Bayern: Leichte Wanderwege sind mit einem blauen Punkt gekennzeichnet – im benachbarten Österreich, in Tirol, gibt es diese Kennzeichnung nicht. Noch komplizierter wird es, wenn du in die Schweiz oder nach Vorarlberg kommst, wo mit Blau die schwersten Routen gekennzeichnet werden.

Also:

Egal, wie viel Erfahrung du hast, informiere dich vor deiner Reise über die örtliche Beschilderung – schließlich soll das Abenteuer immer Spaß machen und sicher sein!

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Die Schwierigkeitsskala für Wanderwege kannst du dir hier als PDF herunterladen.

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Die Disziplinen im Vergleich

Ein sehr alpiner Bergweg kann von der Schwierigkeit her bereits an einen Klettersteig erinnern. Und ein schwerer Klettersteig hat oft auch schon einige Kletterstellen, die mit Schwierigkeitsgraden der UIAA-Skala bezeichnet werden.

Richtig.

Der Übergang ist fließend.

Damit du einen Überblick über die Schwierigkeitsgrade der verschiedenen Disziplinen bekommst, hier eine Vergleichs-Skala:

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Die Vergleichs-Skala für die verschiedenen Disziplinen kannst du dir hier als PDF herunterladen.

Wanderwege im Schwarzwald

Auf unserer Website findest du viele Wanderungen im Schwarzwald – weil wir da wohnen … 😉

Da der Schwarzwald keine wirklich „alpinen“ Wege bietet, gibt es hier andere Kennzeichnungen. Sie haben weniger etwas mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun. Sie dienen eher der Wegführung. Damit du dich auch hier zurechtfindest:

Es gibt drei Kategorien, die der Schwarzwaldverein mit unterschiedlichen Rauten markiert hat:

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1. Fernwanderwege

… sind Touren, die über mehrere Etappen (Tagesstrecken) begangen werden können. Sie machen 3.000 km des Gesamtwegenetzes aus und haben jeweils ein eigenes Rauten-Symbol. Hier einige Beispiele:

Insgesamt gibt es 24 Fernwanderwege. Die längsten sind der Westweg, der Mittelweg und der Ostweg.

2. Regionale Wanderwege

… ergänzen das Streckennetz der Fernwanderwege. Sie verbinden bekannte Landschaften oder Ortschaften miteinander. Die so markierte Strecke beträgt etwa 2.500 km. Dafür wird durchgängig die blaue Raute genutzt.

3. Örtliche Wanderwege

… verbinden lokale Ausgangspunkte mit dem Wanderwegenetz. Sie stellen mit 18.500 km den größten Teil des Wegenetzes dar. Sie werden immer mit der gelben Raute markiert.

Fazit

Es gibt also leider kein einheitliches System bei der Kennzeichnung von Wanderwegen. Achte darauf, dass die Farben oder Bezeichnungen in verschiedenen Ländern komplett unterschiedliche Bedeutungen haben können.

Und dann:

Viel Spaß bei deiner Tour!

Du suchst eine Schwierigkeitsskala für Klettersteige? Die findest du hier. Alles zu den Levels beim Klettern findest du in diesem Beitrag.

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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