Da wir direkt im Schwarzwald wohnen, gehört der Lotharpfad zu unserem Naherholungsgebiet. In diesem Artikel berichten wir dir von einer kompletten Tour, Hintergrundinformationen und unseren Eindrücken. Mit diesen Insiderinfos wird deine „Wanderung“ besonders spannend.
Hintergründe zum Lotharpfad
Lothar war ein Orkantief, das sich über dem Golf von Biskaya entwickelt hatte und am 26. Dezember 1999 über West- und Mitteleuropa hinwegzog. Der Orkan richtete in Nordfrankreich, der Schweiz, Süddeutschland und Österreich unglaubliche Schäden an.
Auch den Schwarzwald hatte es erwischt. An der Stelle des heutigen Lotharpfads gab es früher ausgedehnte Bergweiden. Stallhaltung und andere Futtermethoden führten dazu, dass die Weideflächen nicht mehr genutzt wurden. Die Flächen wurden hauptsächlich mit Fichten wieder aufgeforstet. Diese konnten aber im dort typischen Buntsandstein nicht tief wurzeln. Lothar konnte so innerhalb von zwei Stunden ca. 30 Millionen Kubikmeter Holz fällen… 🙁
Nach diesem Desaster entstand die Idee, die die 10 Hektar große Sturmwurffläche als Bannwald sich selbst zu überlassen. Wenn die Natur sich selbst regeneriert, passiert das meist etwas langsamer, aber dafür nachhaltiger. Deshalb wurde 2003 der 900 m lange Lotharpfad angelegt, damit die Kahlfläche langfristig beobachtet werden kann. Der Pfad befindet sich etwa 20 km von Freudenstadt und 35 km von Baden-Baden entfernt.
Über Treppen und Stege
Oben haben wir „Wanderung“ in Anführungszeichen geschrieben, weil wir die Strecke eigentlich eher als „Spaziergang“ bezeichnen würden. Je nach Kondition, Wetterlage und Erfahrung sollte man bei der Planung allerdings daran denken, dass die Wege teilweise unbefestigt sind.
Der urige Walderlebnis- und Lehrpfad führt über Holzbohlen, Brücken und Treppen. Mittlerweile gehört er zu den bekanntesten Erlebnispfaden des ganzen Schwarzwalds. 2019 besuchten 100 000 Naturliebhaber den Pfad. Das Schöne ist, dass man den Weg trotzdem kostenfrei gehen kann. Wer allerdings etwas für das Projekt spenden möchte, kann das tun.
Von der dortigen Aussichtsplattform hast du einen Ausblick über Braunberg, Oppenau und Lierbach. Bei gutem Wetter siehst du auch nach Frankreich: Straßburg und den Vogesen wirken dann nur einen Steinwurf entfernt. Sogar der Feldberg, der Kaiserstuhl und die Alpen können bei guter Fernsicht von hier ausgemacht werden.
Wusstest du schon?
Wer sich die Natur nicht so gerne mit 99.000 anderen Menschen teilt, 😉 sollte Wochenenden, die Ferienzeit und Feiertage mit Sonnenschein meiden. Der Weg ist unter der Woche genauso schön und auch nicht ganz so optimales Wanderwetter hat seinen Reiz.
2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald gegründet. Seitdem gehört auch der Lotharpfad zum Nationalparkgebiet und wird deshalb auch von der Nationalparkverwaltung betreut.
Die Tour planen…
Auch für Kinder ist der Weg super interessant und abwechslungsreich. Für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer ist der Weg allerdings ungeeignet. Radfahren ist auf dem ganzen Weg nicht erlaubt.
Die Wanderstrecke liegt an der Schwarzwaldhochstraße. Am Start- und Endpunkt gibt es eine Bushaltestelle und einen großzügigen Parkplatz. An hoch frequentierten Besuchstagen kommt allerdings auch dieser Parkplatz an seine Grenzen…
Über die Wegführung muss man sich keine Gedanken machen. Die Pfade leiten alle Besucher sicher durch das Waldlabyrinth. Wer gerne einen Überblick über die Tour haben möchte und sich lieber selbst orientiert, sollte sich die GPS-Daten aufs Handy laden.
Fazit
Wir gehen den Lotharpfad sehr gerne. Da er in unserer Nachbarschaft liegt, gehen wir ihn auch einfach mal zum Abschalten.
Die Strecke macht keine großen Schwierigkeiten und es ist viel Abwechslung dabei. Bei gutem Wetter hast du zusätzlich eine wunderschöne Aussicht. Die Anreise und das Parken dürfte kein Problem sein. Für uns sind an sonnigen Tagen eher die Menschenmengen etwas anstrengend… 🙂
Hast du Fragen oder Tipps? Schreib uns doch einfach einen Kommentar.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen